Damen1: Zweite Halbzeit zum vergessen

Im Rückspiel beim TSV Malmsheim müssten Nürtingens Oberligadamen aufgrund eines kollektiven Totalausfalls in der Offensive in der zweiten Spielhälfte eine 49:53 (17:15, 30:23, 38:33) Niederlage hinnehmen. Nach dieser Niederlage bleibt es damit in der Oberliga im Kampf um einen sicheren Tabellenplatz weiter eng für die Nürtinger Mannschaft.

Ohne den etatmäßigen Aufbau Nora Müllner zeigten sich Nürtingens Basketballerinnen in der Aufwärmphase ziemlich nervös. Doch mit dem Anwurf schien man die Nervosität zunächst abgelegt zu haben.

In der Anfangsphase sorgten Lisa Reichmuth und Sina Staib mit Punkten für eine erste Gäste-Führung (9:6) und damit für eine Nervenberuhigung. Doch die gastgebenden Malmsheimerinnen hielten dagegen und dies im wahrsten Sinne des Wortes. „In dieser Phase mussten meine Spielerinnen einiges einstecken. Die Unparteiischen ließen auf der einen Seite fast alles zu. Bei uns wurden aber Kleinigkeiten geahndet.“, so der Trainer Jörg Fischer. Er zeigte er sich mit vielen Entscheidungen der beiden Unparteiischen uneinig und tat dies lautstark kund. Nach einer fragwürdigen Foulentscheidung gegen Thea Diez und einem technisches Foul gegen den Coach nutze der TSV die daraus resultierenden Freiwürfe, um sich die Führung zurückzuholen (14:12). Bis zum Seitenwechsel wurde es aber besser. Endlich bekamen die Gäste die ihnen zustehenden Pfiffe. Da Malmsheim bereits die Mannschaftsfoulgrenze überschritten hatte, ging es so bei jedem Foul an die Linie. Dies nutzen die Hölderlinstädterinnen mit einer guten Freiwurfquote, um sich nach dem ersten Viertel eine 17:15 Führung zu sichern.

Im zweiten Viertel sollten die Offensive der Gäste zunächst nicht so richtig in Schwung kommen. Malmsheim machte aber auch die Verteidigung dicht und es ihrem Kontrahenten damit schwer einfache Würfe zu bekommen. Es fiel der 19:19 Ausgleich. Dann folgte die beste Phase der Turngemeinde. Mit 3 erfolgreichen Dreiern brachten Sarah Wanzke und Lisa Reichmuth ihre Farben erstmals in dieser Partie deutlicher in Führung (30:21). Zum Seitenwechsel konnten die Hausherrinnen nochmals leicht verkürzen, dennoch sah es bei einer 30:23 Halbzeitführung so aus, als solle man hier in der Fremde den zweiten Auswärtssieg feiern dürfen.

Auch die ersten Spielminuten nach der Pause gehörten zunächst den Gästen. Daniela Fischer hatte es auf der Hand erstmals eine zweistellige Führung herauszuspielen. Doch beim Korbleger wurde sie gefoult und auch die Freiwürfe konnten nicht untergebracht werden.

Dann war es als hätte jemand einen Stecker gezogen. Plötzlich war es aus mit der Nürtinger Herrlichkeit und einfache Fehler häuften sich. Malmsheim hatte die Verteidigung umgestellt und die Turngemeinde wurden von dieser taktischen Umstellung offensichtlich überrascht. Man fand in der Offensive kaum mehr einen einfachen Abschluss und die Hausherrinnen kamen wieder auf einen Punkt heran. Wenigstens konnte die knappe Führung vor dem abschließenden Viertel wieder leicht auf 38:33 ausgebaut werden.

Nicht nur im letzten Viertel war das Fehlen von Nora Müllner deutlich anzumerken. Die Offensive blieb weiterhin Stückwerk. Zudem gesellten sich aber auch noch ungewohnte Abschlussschwächen hinzu. Viele der wenigen einfachen Würfe verfehlten das Ziel, Korbleger konnten nicht verwandelt werden und auch Freiwürfe wurden nun nicht mehr getroffen. Zum Glück machte es Malmsheim vorne kaum besser und so blieb das Spiel bis in die Schlussminuten eng, wenngleich der TSV nun immer leicht in Front lag. Mit einem Dreier brachte Daniela Fischer ihre Mannschaft noch einmal auf 50:49 Punkte heran. Doch es war zu spät. Bei noch 4 verbleibenden Sekunden auf der Spieluhr war nichts mehr zu holen. Nach einem „Stop-the-Clock“ Foul dürften die Hausherrinnen erneut an die Linie. Leichte Hoffnung keimte dennoch nochmals auf als Malmsheim nur einen Freiwurf verwandeln konnte. „Leider hatten wir keine Auszeit mehr, sonst wäre vielleicht sogar doch noch etwas zu holen gewesen.“, so ein enttäuschter Trainer nach dem Spiel. Ein langer Pass auf Luise Büchele kam nicht an. Mit der Schlusssirene durfte Malmsheim noch einmal an die Linie und sicherte sich einen hart erkämpften 53:49 Sieg. Die Enttäuschung im Nürtinger Lager war groß. Man hatte den eigenen Erwartungen nicht Stand gehalten. In der kommenden Woche darf man beim Tabellenzweiten Derendingen ran. Dann ist man wieder Außenseiter.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Büchele(8), Diez(4), Fischer, D.(8), Fischer, K-T.(6), Mauthe(1), Müllerschön, Müllner(6), Richmuth(7), Staib(4), Wanzke(11).

jöf