Damen1: Zu Hause weiter eine Macht

In der heimischen Hölderlin-Sporthalle bleiben die Oberliga Damen der TG Nürtingen weiter eine Macht. Auch die abstiegsbedrohte Mannschaft des BV Villingen-Schwenningens konnte die Hölderlinstädter am vergangenen Samstag nicht bezwingen. Der 58:53 (19:16, 25:33, 41:45) Heimsieg wurde aber erst im Schlussabschnitt herausgespielt.

Erneut mussten die Tabellenvierten mit Nora Müllner und Lisa Reichmuth auf zwei wichtige Stützen verzichten. Zudem fehlte Monica Schmid-Cabezas. Dennoch konnte man mit einem neun Spieler starken Kader in die Partie gehen.

Aus Nürtinger Sicht war diese Partie im Hinblick auf den Klassenerhalt zwar nicht mehr von Bedeutung, dennoch wollte man sich mit einem Sieg im letzten reguläre Heimspiel der Saison vom eigenen Publikum verabschieden.

Ganz im Gegensatz dazu die Voraussetzung auf der Gegenseite. Zwar können die Doppelstädter nicht mehr direkt absteigen, aber die Relegation droht. Umso wichtiger wäre ein Erfolg in Nürtingen gewesen.

Im ersten Viertel entwickelte sich ein munteres und interessantes Spiel mit komplett konträrer Spielphilosophie und Spielausrichtung. Die Hausherrinnen versuchten über eine offene Mann-Mann-Verteidigung den Ball möglichst aus der Zone fernzuhalten. Dieses Konzept sollte im ersten Viertel einigermaßen gut aufgehen. Die Gegenseite versuchte wie erwartet ihre große Centerspielerin Anna Adams ins Szene zu setzen. Zum Teil mit Erfolg. Trotzdem reichte es für die Hölderinstädter nach dem ersten Viertel zu einer 19:16 Führung.

In den zweiten 10 Minuten wurden auf TG Seite Erinnerungen an die schwache erste Spielhälfte in Derendingen wach. Irgendwie wollte nichts mehr funktionieren. Weder die wenigen gut herausgespielten Würfe wurden verwandelt, noch konnten zwei einfache Korbleger nach Ballgewinnen verwertet werden. Auch der Spielaufbau ließ zu wünschen übrig. Speziell in dieser Phase blieb die Mannschaft um die erfahrenen Daniela Fischer und Luise Büchele vieles schuldig. Immerhin funktionierte der Rebound. Lena Mauthe und Thea Diez kämpften unter beiden Körben um jeden Ball. Häufig mit Erfolg. „Hätten wir auch noch bei den Rebounds das Nachsehen gehabt, dann hätte Villingen dieses Spiel schon zum Seitenwechsel entschieden gehabt.“, mutmaßte der Trainer Jörg Fischer nach dem Spiel. Seine Mannschaft blieb insgesamt 8 Minuten ohne eigenen Punkt und sah sich dadurch mit einem 19:29 Rückstand konfrontiert.

Anschließend dürfte man plötzlich wieder das andere Gesicht der Nürtinger Mannschaft sehen. Plötzlich war wieder Tempo im Spiel und angeführt von Daniela Fischer erzielte man endlich wieder Punkte. Offensichtlich benötigt die Mannschaft in dieser Saison den Kick erst einmal hoch im Rückstand zu liegen, um das Feld dann von hinten aufzurollen. Beim Seitenwechsel führten die Gäste deutlich mit 33:25 Punkten.

Nach der Pause fasste sich zunächst Kim-Tara Fischer ein Herz und brachte die eigenen Farben mit 8 Punkten in Folge wieder auf Tuchfühlung heran. „In der zweiten Spielhälfte waren unsere spielerischen Fortschritte im Zweikampfverhalten deutlich zu sehen“, zollte der Trainer Lob für seine Spielerinnen.

Bezogen hatte er sich darauf, dass zwar von den Außenpositionen weiterhin nur selten getroffen wurde, aber sich seine Spielerinnen immer wieder ein Herz fassten und erfolgreich bis zum Korb durchzogen. Aber auch im Hinblick auf das Reboundverhalten. Mit einem kleinen Zwischenspurt konnten die Gäste kurz vor Ende des dritten Viertels zwar nochmals auf 8 Punkte davonziehen (45:37), doch die letzten Körbe fielen wieder auf TG-Seite. Zum Viertelende lag man nur noch knapp mit 41:45 im Hintertreffen.

Im Schlussabschnitt erhöhten die Tabellenvierten nochmals den Verteidigungsdruck. Jetzt hatten die Tabellensiebten große Probleme den Ball überhaupt in die gegnerische Hälfte zu bringen. An einen ruhigen Spielaufbau war nun nicht mehr zu denken, zumal die Hausherrinnen auch in der eigenen Verteidigungshälfte an den Gegenspielerinnen dran blieben und sämtliche einfachen Abschlüsse zu verhindern wussten. Diese intensive Verteidigungsverhalten sollte sich im Ergebnis widerspiegeln. Nach langer Zeit holte man sich wieder die Führung zurück und konnte diese kontinuierlich vergrößern. Zwei Zeigerumdrehungen vor Spielende war eine 9 Punkte Führung erkämpft und eine Vorentscheidung schien gefallen.

Mit dem Rücken zur Wand versuchten es die Gäste mit einer taktischen Umstellung, doch mehr als eine Ergebniskorrektur sollte ihnen nicht mehr gelingen. Am Ende gewannen die TG-Damen das dritte Spiel in Folge und haben mit dem 58:53 Erfolg zumindest den vierten Tabellenplatz schon einmal sicher. 

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Büchele(7), Diez(7), Fischer, D.(16), Fischer, K-T.(10), Mauthe, Müllerschön(10), Salkowski(2), Staib, Wanzke(6).

jöf