Damen1: Kleiner Negativlauf gestoppt

Am vergangenen Sonntag konnten die Oberligadamen der TG Nürtingen die kleine Negativserie von zuletzt 2 Niederlagen in Folge stoppen. Gegen den Regionalligaabsteiger SV Böblingen setzte sich das Team um Ersatztrainer Jörg Fischer überraschend deutlich mit 70:54 (18:14, 44:28, 61:39) durch.

Ohne den verhinderten Trainer Sebastian Hilburger, dafür aber personell nahezu in Bestbesetzung, galt es in diesem Sonntagsspiel den kleinen Negativlauf der letzten Wochen zu stoppen. Dass man dabei auf den Regionalligaabsteiger Böblingen stieß, machte die Sache von der Papierform her nicht unbedingt einfacher. Dennoch rechnete man sich auf Nürtinger Seiten Siegeschancen aus.
Schon mit dem ersten Sprungball waren die Gastgeberinnen komplett bei der Sache. Man wollte ab der ersten Spielminute Zeichen setzen und Böblingen nicht ins Spiel kommen lassen. Mit einer konzentrierten und geschlossenen Abwehrarbeit konnte man dieses Vorhaben erst einmal gut in die Tat umsetzen. In der Offensive agierte man zudem mit gutem Tempo. Dennoch schaffte man es nur selten, einfache Punkte zu erzielen. Dafür traf man endlich wieder Würfe von den Außenpositionen und mit dem Neuzugang Sandra Stader hat man nun im Vergleich zur Vorsaison auch in der Zone deutlich mehr Zugkraft. Dadurch reichte es nach 5 Spielminuten zu einer 14:5 Zwischenführung. Bis zum Viertelende kamen die Böblingerinnen allerdings besser ins Spiel. Vor allem mit Anspielen in die Zone waren sie nun häufig erfolgreich und verkürzten den Rückstand bis zum Viertelende auf 18:14 Punkte.

In den ersten Spielminuten des zweiten Viertels entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften punkteten abwechselnd. Am Abstand sollte sich dadurch erst einmal nichts Wesentliches ändern.
Dann kam die Nürtinger Mannschaft richtig ins Rollen. Vor allem im Umschaltverhalten nach Ballgewinnen wurde das Tempo nun deutlich erhöht. Daraus resultierte ein 14:0 Run und innerhalb von drei Spielminuten wurde aus einem knappen 4-Punkte Vorsprung (28:24) ein deutliches 42:24 erkämpft. Dabei spielte sich die Mannschaft um die Kapitänin Daniela Fischer in einen kleinen Rausch. „In dieser Spielphase hat bei uns einfach alles gepasst“, zeigte sich der Trainer begeistert vom Auftritt seiner Spielerinnen. „Unsere jungen Spielerinnen haben mit viel Einsatz und viel Tempo gespielt und die erfahrenen Spielerinnen haben dabei einfach mitgemacht. Selten sind wir so homogen aufgetreten.“ Bis zum Seitenwechsel sollte sich an dem hohen Vorsprung nicht mehr viel ändern, sodass bei einem unerwartet hohen 44:28 Vorsprung die Zeichen zum Seitenwechsel ganz auf Sieg standen.

Doch im Basketball kann aus Licht schnell Schatten werden. Mit diesem Bewusstsein und auch damit, dass die Böblingerinnen in der ersten Halbzeit immer wieder ihr Können zeigen konnten, startete man mit Respekt auch ins zweite Viertel. Dies war bei den Spielerinnen der Turngemeinde zunächst spürbar. Sie waren nun bemüht in der Offensive wenige Fehler zu machen. Dadurch ließ man aber den notwendigen Druck vermissen. In der Abwehr hingegen spielte man weiterhin mit großem Einsatz, wodurch auch Böblingen nicht punkten konnte. Folgerichtig dauerte es 3 Minuten bevor der erste Nürtinger Korberfolg fiel. Nach diesem Treffer schien das Eis wieder gebrochen zu sein und die Turngemeinde erinnerte sich offensichtlich an den Lauf gegen Halbzeitende. Plötzlich setzte man wieder auf schnelles Umschalten und auf schnelle Abschlüsse und dies erneut mit großem Erfolg. Ein weiterer 13:3 Run führte zu einer 57:31 Führung des Gastgebers. Damit schien dieses Spiel bereits frühzeitig entschieden zu sein. Doch Böblingen reagierte und konnte bis zum Ende des dritten Viertels leicht auf 61:39 verkürzen konnte.

Auch der bessere Start ins letzte Viertel ging auf das Konto der SVlerinnen. Nun mobilisierten sie alle Kräfte um vielleicht doch noch eine Aufholjagd starten zu können. Doch die hoch motivierten TGNlerinnen hielten dem Böblinger Anrennen stand. Wichtige Punkte durch Daniela Fischer und Sandra Stadler machten alle Böblinger Hoffnungen zu Nichte. In der Schlussphase ging es aus TG-Sicht nur noch darum, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Die Regionaligaabsteigerinnen zeigten zwar Moral, aber letztendlich mussten sie sich mit einer Niederlage abfinden. Am Ende gewannen die Hölderinstädterinnen deutlich mit 70:54 Punkten. Ein Sieg, den man in dieser Höhe nicht erwartet hätte. Damit wurde der Anschluss an Tabellenmittelfeld bei nun ausgeglichenem Punktekonto von 2 Siegen und 2 Niederlagen gewahrt.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Büchele(6), Fischer, D.(14), Fischer, K-T.(2), Kaufmann(3), Mauthe, Müllerschön(12), Müllner(6), Reichmuth, Stader(18), Staib(2), Wanzke(7).

jöf