Erster Auswärtssieg zu ungewohntem Termin

Endlich klappte es auch in der Fremde. An einem ungewohnten Dienstagstermin setzten sich die Oberligadamen der TG Nürtingen bei der KSG Gerlingen mit 54:41 (18:11, 26:26, 44:33) durch und feierten damit den vierten Sieg in Folge.

Aufgrund einer angespannten Hallensituation in Gerlingen fanden die verantwortlichen Organisatoren der KSG keinen Wochenendtermin für diese Oberligapartie. Somit mussten die Truppe von Trainer Sebastian Hilburger an einem Dienstag Abend antreten. Trotz des Wochentagspiels standen Hilburger nahezu der komplette Kader zur Verfügung und er konnte mit 11 Spielerinnen aus dem Vollen schöpfen. Gerlingen hingegeben musste auf einige Spielerinnen verzichten und war lediglich mit 8 Spielerinnen am Start. Nicht zuletzt deshalb bürdete die Favoritenrolle, der vor diesem Spiel in der Tabelle benachbarten Mannschaften, eindeutig bei den Gästen aus der Hölderlinstadt.

Von Beginn an waren aber erst einmal die Gastgeberinnen hellwach und erzielten die ersten 4 Punkte des Spiels. Die jungen Spielerinnen um Gerlingens Trainer Rudi Kreming zeigten zunächst keinerlei Respekt. Die Neckarstädterinnen hatten aber aus den Fehlstarts der vergangenen Spiele die richtigen Lehren gezogen. Nach nur 3 Minuten fanden auch sie ins Spiel und zwar gewaltig. Der TG-Express nahm nun Fahrt auf. Mit einem schnellen Umschaltverhalten und mit einer guten Ballzirkulation wurde der knappe Rückstand bis kurz vor Viertelende in eine komfortable 18:7 Führung gewandelt. Gerlingen war in dieser Phase überfordert und hatte dem Nürtinger Offensivfeuerwerk nichts entgegenzusetzen.

Doch plötzlich wurde es dunkel in der Halle. Das Licht ging aus. Lediglich die Notbeleuchtung funktionierte noch. Nach kurzer Beratungszeit entschied man sich trotz Dunkelheit das Spiel bei Notbeleuchtung fortzusetzen. Doch mit der Dunkelheit stellten die Nürtingerinnen auch das Spielen ein. Es schien so als hätte man beim Team von Hilburger den Stecker gezogen. Nach der Zwangspause spielte nur noch Gerlingen. Das Spiel hatte sich komplett gedreht. Bis zum Viertelende kam der Gastgeber auf 18:11 Punkte heran.

Auch im zweiten Viertel fanden die TGNlerinnen nicht mehr ins Spiel. Das Licht war zwar wieder an, aber der Rhythmus des ersten Viertels war wie weggeblasen. Tempo machten nur noch Kreming und Co. Die jungen Spielerinnen des Gastgebers konnten im zweiten Viertel kaum noch gestoppt werden. Jetzt schienen die Gästespielerin phasenweise überfordert zu sein. Da die TG-Offensive auch nicht mehr funktionierte musste man aus Sicht der Hölderlinstädter schlimmes befürchten. Bis zum Seitenwechsel konnte sie wenigstens noch ein 26:26 Unentschieden in die Pause retten.

Man dürfte also auf die Reaktion der Nürtinger Korbjägerinnen nach der Pause gespannt sein. Diese blieb nicht aus. Wie verwandelt ihr Auftritt im dritten Viertel. „Wir haben genügend Qualität in unseren Reihen, um Spiele jederzeit drehen zu können. Das haben wir in den letzten Wochen immer wieder gezeigt“, so Hillburger wenig überrascht über die Leistungsexplosion im dritten Viertel. Nicht zuletzt mit der Defensive konnte er nun sehr zufrieden sein. Man gestattete dem Kontrahenten in diesem Abschnitt lediglich 7 Punkte. Aber auch offensiv setzte man nun wieder Akzente. Bei 18 Punkte auf der Habenseite erspielte man so bis zum Viertelende einen deutlichen 44:33 Vorsprung.

Im letzten Viertel behielten die Gäste weiterhin die Kontrolle im Spiel, ohne aber zu glänzen. Zwar verteidigte man weiterhin gut und ließ kaum Körbe zu, doch in der Offensive hatte man schon bessere Phasen gesehen – auch in diesem Spiel. Getreu dem Motto „ein Pferd springt immer nur so hoch wie es muss“ taten Müllner und Co. nur noch das Nötigste, um dieses Spiel sicher nach Hause zu bringen. Mit dem 54:41 Erfolg feierten die Hölderinstädter den vierten Sieg in Serie und revanchierten damit für die knappe 59:60 Auftaktniederlage der Vorsaison eben bei diesem Gegner.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Büchele(4), Fischer, D.(11), Fischer, K-T.(1), Kaufmann(2), Müllerschön(11), Müllner(9), Reichmuth(2), Stader(8), Salkowski, Staib(6), Wanzke.

jöf