Homogen, homogener, TGN

Nürtingens Basketballerinnen bleiben weiter in der Erfolgsspur. Auch der ambitionierte Aufsteiger Hellas Esslingen konnte die Turngemeinde nicht bremsen. In einem intensiven und umkämpften Spiel siegten die Hölderlinstädter letztendlich deutlich mit 80:57 (17:12, 40:31, 60:41) Punkten.

Ausschlaggebend für diesen Sieg dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit die Qualität des Nürtinger Kaders in der Breite gewesen sein. Nicht weniger als 5 Spielerinnen punkteten zweitstellig. Aber auch die anderen Spielerinnen, mit einer Ausnahme, konnten sich in die Punkteliste eintragen.

Von Beginn an spielten beide Mannschaften mit offenem Visier und machte bereits in der gegnerischen Hälfte Druck. Dadurch sahen die Beobachter in der Nürtinger Hölderlinsporthalle zunächst zahlreiche Ballverluste und wenig Körbe auf beiden Seiten.

Nach 5 Minuten, bei einer knappen 6:5 Führung, wurden die Offensivaktionen auf Seiten der Gastgeberinnen entschlossener und kontrollierter. „Speziell in den Anfangsminuten hat uns der Gegner mit seiner Verteidigungsformation etwas überrascht. Aber wir haben schnell die richtigen Mittel gefunden“, so Ersatztrainer Jörg Fischer, der für den verhinderten Sebastian Hilburger an der Seitenlinie stand.

Unter anderem die Einwechslung von Aufbau Nora Müllner sorgte für Ruhe und war ausschlaggebend für einen ersten Nürtinger Lauf und die erste deutliche TG-Führung (13:7) in diesem Spiel. Bis zum Viertelende hätten sie diese Führung durchaus ausbauen können. Viele Möglichkeiten dazu hatten sich ergeben, doch die Distanzwürfe wollten in dieser Phase noch nicht fallen. Somit musste man sich nach den ersten 10 Minuten mit einer 17:12 Führung begnügen.  

Auch im zweiten Viertel blieben Fehler auf beiden Seiten nicht aus. „Insgesamt haben wir über 40 Minuten einen tollen Auftritt hingelegt“ zollte der Trainer dennoch Lob. „Wir haben bei weitem nicht fehlerfrei gespielt und es ist auch nicht alles optimal gelaufen, aber wie wir auf unsere Fehler reagiert haben war großartig“. Angesprochen haben dürfte er auf der einen Seite die Foulbelastung von Sandra Stader, die Verletzung von Sarah Wanzke im zweiten Viertel, viele liegen gelassene einfachen Punkte und vermeidbare Ballverluste. Auf der anderen Seite aber die aggressive Verteidigungsarbeit, das schnell Umschalten und das gute Passspiel in der Offensive. Die „Hellenen“ aus Esslingen blieben im zweiten Viertel dadurch lange Zeit auf Tuchfühlung. Dann folgte der große Auftritt von Emmi Müllerschön und Kim-Tara Fischer. Immer wieder wurden die beiden gefunden und waren mit 15 Punkten in Serie in den letzten 4 Minuten der ersten Spielhälfte maßgeblich für eine 40:31 TG-Führung verantwortlich.

Zur Halbzeitpause bekamen die Korbjägerinnen aus der Kreishauptstadt eine deutliche Ansprache ihres Trainers zu hören, der mit dem Auftritt seiner Schützlinge hörbar alles andere als zufrieden war. Mit neuem Mut und neuer Energie kamen die Esslingen dann zurück auf Feld. Offensichtlich mit dem Glauben und dem Willen dem Spiel eine Wende geben zu können. Doch da hatten sie die Rechnung ohne Sina Stab gemacht, die in der zweiten Spielhälfte (13 Punkte) richtig heiß lief. Mit 8 schnellen Punkten in Folge sorgte sie maßgeblich dafür, dass sämtliche Esslinger Hoffnungen im Keim erstickt wurden. Weitere Punkte von Lisa Reichmuth und erneut Emmi Müllerschön bedeuteten einen 15:5 „Run“, die erste zweistellige Führung (55:36) des Gastgebers und eine großartige Stimmung beim Nürtinger Anhang. Doch selbst angesichts des nun hohen Rückstands gaben sich Esslingens Oberligadamen nach wie vor nicht geschlagen. Sie stemmten sich weiterhin mit aller Macht, um die drohende Niederlage noch abzuwenden. Allerdings vergeblich. Vor dem abschließenden Viertel lagen sie nach wie vor deutlich mit 42:60 Punkten im Hintertreffen.

Mit der hohen Führung im Gepäck und dem Selbstvertrauen von zuletzt 4 Siegen in Folge behielten Müllner und Co. auch im Schlussviertel die Kontrolle in dieser Begegnung. Das Spiel hatte aber beiden Seiten viel abverlangt. Nicht zuletzt deshalb reduzierten beiden Mannschaften gezwungenermaßen die Intensität und das Spieltempo. Die TGNlerinnen wirkten aber insgesamt etwas ausgeruhter. Aufgrund der großen Rotation bekam die Fischer-Schützlinge mehr Pausen als die Spielerinnen auf der Gegenseite verordnet. Dadurch ergaben sich im Esslinger Verteidigungsverbund nun größere Lücken. Diesen Vorteil nutzen die Gastgeberinnen im Schlussabschnitt, um immer wieder einen freien Werfer in Position zu bringen. Das man gute Werfer in den eigenen Reihen hat dürfte in der Oberliga aber längst bekannt sein und wurde eindrucksvoll durch Daniela Fischer und Sina Stab bewiesen. Sie trafen nun hochprozentig und sorgten so dafür, dass der Vorsprung auch in der Schlussphase weiter anwuchs. Am Ende feierten die Korbjägerinnen der Turngemeinde mit einen 80:57 Erfolg den fünften Sieg in Folge.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Fischer, D. 12, Fischer, K.-T. 12, Müllerschön 15, Müllner 4, 
Pietzsch, Reichmuth 8, Salkowski 4, Stader 10, Staib 13, Wanzke 2

jöf