Herren1: Nürtinger Basketballer fahren Pflichtsieg in Stuttgart ein

Am ungewohnt späten Sonntagabend musste die erste Herrenmannschaft der TG-Basketballer auswärts am Fernsehturm in Stuttgart ran. Am Ende wurden die Nürtinger beim deutlichen 89:60-Auswärtssieg ihrem Favoritenstatus gerecht. 

Vor Spielbeginn hätten die Rollen nicht klarer vergeben sein können: Die TGN trat als Tabellenführer beim Schlusslicht der PKF Titans Stuttgart an.  Obwohl die Stuttgarter im bisherigen Saisonverlauf jedes ihrer acht Spiele verloren hatten, galt es den Gegner nicht zu unterschätzen. Zumal die Hölderlinstädter die Ausfälle zwei ihrer erfahrensten Spieler, Willi Schweinfort und Thorsten Ratzkowski, verkraften mussten. „Klar ist es nicht optimal wenn solche Spieler fehlen, unser Kader ist aber so breit aufgestellt, dass wir das auffangen können. Gerade für unsere jüngeren Spieler ist das gleichzeitig auch eine Möglichkeit Spielpraxis zu sammeln und sich anzubieten“ erklärte der Nürtinger Trainer Daniel Weingarten noch vor Spielbeginn.

Was folgte, war ein Auftakt nach Maß: Die Nürtinger starteten dominant in die Partie, waren dem Gegner in allen Belangen überlegen und führten nach acht gespielten Minuten bereits leistungsgerecht mit 18:3. Die Gastgeber aus Stuttgart schrieben das Spiel aber keineswegs direkt ab sondern kämpften sich langsam ins Spiel und konnten bis zum Ende des ersten Spielabschnittes auf 23:11 aus Sicht der TGN verkürzen.

Im zweiten Viertel zeigte der Tabellenführer dann ein anderes, unkonzentriertes Gesicht: Im Angriff wurde zu oft überhastet und im Alleingang der Abschluss gesucht, in der Defense fehlten plötzlich ein paar Prozentpunkte Intensität. TG-Playmaker Yannick Abele, am Sonntagabend auch Topscorer seiner Mannschaft, zeigte sich nach Spielende kritisch: „Diese Landesliga ist qualitativ so stark, dass man sich das gegen keinen Gegner erlauben kann, ohne dass man direkt bestraft wird. Natürlich ist es eine Herausforderung sowohl Konzentration als auch Intensität auf höchstem Level zu halten, gerade wenn man so früh so deutlich führt. Trotzdem darf uns das nicht passieren.“ Es spricht für die individuelle Qualität der Nürtinger, dass die Weingarten-Truppe dennoch mit einer 50:33-Führung in die Halbzeitpause ging.

Was in der zweiten Halbzeit folgte, war ein Spiegelbild der ersten: Erneut kamen die Nürtinger dominant aus der Kabine und spielten, wie sie sich das vorstellten: Dominant in der Defense und mit viel Geschwindigkeit in der Offense. Es gelang nun wieder Ballverluste auf Seiten der Stuttgarter zu erzwingen, Gegenspieler wurden regelmäßig gestoppt und man lies kaum zweiten Chancen zu. Vorne bewegte man den Ball, fand den freien Mitspieler und hielt das Tempo hoch. So gewann die TG das dritte Viertel mit 23:9, mit einer 73:41-Führung ging es ins letzte Viertel. Wie auch in der ersten Halbzeit schlich sich nach einer tollen Phase wieder ein wenig der Schlendrian ein. Im letzten Viertel wurde viel rotiert und verschiedene Aufstellungen getestet, was den Spielfluss merklich hemmte. Die Intensität hochzuhalten wurde zunehmend schwierig, am Ende reichte es aber um einen nie gefährdeten 89:60-Erfolg zu verbuchen. Abschließend erneut Abele: „Wir haben jetzt vor Weihnachten noch zwei wichtige Spiele, unser Ziel ist ganz klar beide zu gewinnen und als Tabellenführer zu überwintern.“

Am Samstag muss die TG um 17 Uhr im Nürtinger Hölderlin-Gymnasium gegen den Tabellenneunten aus Feuerbach ran bevor es dann die Woche darauf am 16.12. zum Showdown beim momentanen Tabellendritten MTV Stuttgart kommt.

Für Nürtingen spielten: Abele (19 Punkte), Fischer (9), Karahan (7), Kiriakidis (13), Müllerschön (6), Schach (6), A. Sengül (19), E. Sengül (3), Tussetschläger (2), Unterseher (3), Wörner (2)