Damen1: Am Ende ging die Luft aus

Lange Zeit sah es am vergangenen Wochenende danach aus, als sollten die Nürtinger Damen den zweiten Saisonsieg einfahren können. Beim SV Jungingen führten sie bis weit in die zweite Spielhälfte komfortable. Doch die Gastgeber kämpften sich zurück und gewannen Dank einer kämpferischen Leistung nach Verlängerung. Beim 58:67 (8:9, 25:22,44:33,56:56) traten man damit aufgrund des Spielverlaufs enttäuscht die Heimreise an den Neckar an.

Im Vergleich zum ersten Saisonsieg binnen Wochenfrist hatte sich die Personalsituation im Nürtinger Kader zwar gebessert, doch die letzten Trainingswochen ließen für die Auswärtspartie nichts Gutes erwarten. Zudem musste man mit Lisa Reichmuth. Lena Mauthe, Luise Büchele, Kathrina Salkowski und Ramona Wosnitza wieder auf 5 Spielerinnen verzichten. Umso erfreulicher dann die gute Leistung des mit 7 Spielerinnen angereisten Ensemble um Aushilfstrainer Jörg Fischer über weite Strecken des Spiels.

In den ersten Spielminuten dauerte es etwas bis beide Mannschaften in die Partie kamen. In einem punktearmen ersten Viertel hatte Jungingen mit einer knappen 9:8 Führung die Nase vorn. Dann startete die bestens aufgelegte Sina Staib ihren Lauf und drückte dem Gastgeber 5 Würfe in Folge in die Reuse. Damit schaffte sie es fast im Alleingang Ihre Farben in Führung zu schießen. In der Defensive offenbarten sich zwar immer wieder Schwächen in der Zone. Dafür hatte man die Außenspielerinnen Jungingens gut im Griff. Zum Seitenwechsel dürften sich die Damen aus der Hölderlinstadt über eine 25:22 Führung freuen.

Der Start nach dem Seitenwechsel ging zwar zunächst schief, doch nach einer Auszeit und einer kurzen Schwächeperiode schüttelten sich die Gäste und nahmen dann das Heft deutlich in die Hand. Auf Seiten der Gastgeberinnen hingegen wuchs mit zunehmender Spielzeit im dritten Viertel die Unzufriedenheit. Viele ihrer Angriffe wurden teilweise überhastet in Richtung des Nürtinger Korbs abgegeben. Selbst blieben die TGNlerinnen über „Pick and Roll“ Aktionen und Würfen von den Außenpositionen abgeklärt. Nach dem dritten Viertel erzielte man beim 44:33 sogar die erste zweistellige Führung des Spiels. Dies obwohl die Trefferquote hätte noch deutlich besser sein müssen.

Es waren noch 8 Spielminuten auf der Uhr als die TG-Damen bei einer 12-Punkte Führung fast schon wie die sicheren Sieger aussahen. Aber auf der eine Seite hatten da die Gastgeberinnen etwas dagegen. Auf der anderen Seite waren auf Nürtinger Seite Nora Müllner und Ramona Attinger mit 4 Fouls vorbelastet und mussten erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Vor allen die Foulbelastung der Centerspielerin Attinger war kaum zu kompensieren. Jungingen mit den Stärken unter den Körben war in der Folge in der Zone kaum mehr aufzuhalten. Immer wieder setzen die Hausherrinnen ihre starke Centerspielerinnen gut ins Szene, welche kampfstark und routiniert die Aufholjagd startete. Trotzdem hätten die „Fünf“ vom Neckar den Vorsprung halten können vielleicht sogar müssen. In der Offensive lief der Ball weiter gut durch die eigenen Reihen und man erspielte sich weiter gute Wurfchancen, doch die vielen einfachen Würfe wollten nun einfach nicht mehr in den Korb fallen. Mit einem 14:0 Lauf in fünf Minuten erkämpfte sich Jungingen die Führung zurück. Jetzt wurde es dramatisch. Eine Dreipunkte-Führung konnte Daniela Fischer mit 2 von 3 Freiwurftreffern auf einen Punkt verkürzen. Im Gegenzug bekam Nora Müllern allerdings ihr fünftes Foul zugesprochen. Da die Foulgrenze bereits erreicht war dürfte Jungingen an die Line und beide Freiwürfe wurden Nervenstark verwandelt. Der letzte Angriff gehörte den Gästen. Zwei Sekunden vor dem Ende kam Sina Staib außerhalb der Dreier-Zone an den Ball und drückte ab. Mit der Schlusssirene verwandelte sie den Dreier, womit der Ausgleich und damit die Verlängerung erkämpft wurde.

Die fünf Extraspielminuten der Verlängerung sind schnell erzählt. Während sich Kräfteverschleiß, die kurze Bank und die Foulbelastung auf Nürtinger Seite nun deutlich bemerkbar machten, wirkten die SVler nun frischer und deutlich zielstrebiger. Zwar hätten Staib und Co. nochmals in Führung gehen können, doch auch in der Verlängerung wollten weder einfache Würfe noch Freiwürfe in den Korb gehen. Als dann noch reihenweise Ramona Attinger und Daniela Fischer jeweils das fünfte Foul zugesprochen bekamen und die TG lediglich noch 4 Spielerinnen aufs Parket schicken konnten, war die Partie entschieden. Am Ende gewannen die Gastgeber dieses Duell mit 67:58 Punkten. Enttäuscht aber kämpferisch gab man sich nach dem Spiel auf Seiten Nürtingens. „Mit unserer Vorbereitung war am Ende einfach nichts mehr im Tank, so der enttäuschte aber kämpferischer Aushilfstrainer Fischer. „Von unseren 7 Spielerinnen konnten in der letzten Woche lediglich 3 Spielerinnen trainieren. Dies machte sich vor allem bei den Abschlüssen in der Schlussphase bemerkbar“. Am kommenden Samstag geht es hoffentlich mit allen Spielerinnen an Bord gegen den Dauerrivalen Waiblingen.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Attinger(12), Diez(4), Fischer, D.(7), Fischer, K-T.(10), Müllner(10), Rehklau, Staib(15).

jöf