Damen1: Spiel mit Licht und Schatten

Im letzten Saisonspiel hatten die Oberliga Damen der TG Nürtingen in eigener Halle gegen den Tabellendritten SG Weinstadt knapp das Nachsehen. Bei der 60:64 (17:15, 30:33, 42:51) Niederlage wechselte sich zu häufig Licht und Schatten.

Dass es ein enges Spiel werden würden, darauf hatte man sich auf Nürtinger Seite von Beginn an eingestellt. Am Ende hatte es aber trotz allem nicht zum fünften Saisonsieg gereicht.

Von Beginn an und während des gesamten Spiels wirkten die Gäste aus dem Filstal grundsätzlich eingespielter. Vor allem in den ersten Spielminuten konnten sie mit guten Kombinationen ihre Gegner in einige Verlegenheiten bringen. Den Nürtinger Spielerinnen hingegen war zunächst deutlich anzumerken, dass die letzten Trainingswochen wieder wenig befriedigend verlaufen sind. Zu selten waren sie regelmäßig gemeinsam in den Trainingseinheiten, um an den grundsätzlichen Abläufen im Spielaufbau und auch in der Verteidigung zu arbeiten. Somit musste viel improvisiert werden, was im Endeffekt den Spielfluss störte und einige Unsicherheiten ins Spiel des Gastgebers brachte. Dennoch mit viel Einsatz und Wille kamen sie bis zum Ende des ersten Viertels ins Spiel und sicherte sich mit einem 10:2 Zwischenspurt sogar die zwischenzeitliche 17:15 Führung.

Den deutlich besseren Start ins zweite Viertel erwischten die Gäste. Nun waren sie es, die mit einem 11:4 „Run“ konterten und sich erst einmal auf 26:21 Punkte absetzen konnten. Auch in dieser Phase machte sich wieder deutlich die fehlende Homogenität im Nürtinger Spiel bermerkbar. Während die einen Spielerinnen in der Verteidigung rackerten und ackerten wirkten andere Spielerinnen passiv und zum Teil schläfrig. Somit taten sich immer wieder Lücken auf, welche Weinstadt erfolgreich nutzte. Der individuellen Klasse von Luise Büchele und Daniela Fischer war es in dieser Phase zu verdanken, dass sie ihre Farben mit wichtigen Körben bei einem 30:33 Rückstand im Spiel hielten.

Gleiches Bild zeigte sich aus Nürtinger Sicht leider im dritten Viertel. Die Weinstädterinnen legten nun noch eine Schippe drauf. Im Spielaufbau erhöhten sie das Tempo und zogen im Vergleich zu Büchele und Co. insgesamt aggressiver zum Korb. Konsequent vergrößerten sie damit Ihren Vorsprung und in der 28. Spielminute lagen sie zum ersten Mal zweistellig in Führung (44:34).
Die Reaktion auf Nürtinger Seite ließ allerdings nicht lange auf sich warten. „An unserem Siegeswillen und unserer Moral gibt nach diesem Rückstand kaum etwas auszusetzen“, so der Interimscoach Jörg Fischer nach dem Spiel. Man wollte sich hier nicht kampflos geschlagen geben. Nicht zuletzt Nora Müllner und Lisa Reichmuth setzten sich nun des öfteren stark ins Szene und starteten mit der Aufholjagd. Angesichts der Mängel in den Abläufen in der Offensive setzten die TGNlerinnen also weiterhin verstärkt auf ihre individuellen Möglichkeiten, um nochmals die Wende zu erzwingen. Fast wäre dieses Vorhaben auch aufgegangen.

Vor dem abschließenden Viertel betrugt der Rückstand zwar noch immer 42:51 Punkte, doch das Spiel wurde eng. Jetzt kam der Motor des Tabellensiebten richtig ins Rollen. Punkt um Punkt wurde der Rückstand aufgeholt. 20 Sekunden vor dem Spielende hatte Daniela Fischer mit einem Freiwurf auch tatsächlich den 61:61 Ausgleich auf der Hand. Doch leider verfehlte dieser Wurf das Ziel. Nach einem schnelle „Stop-the-Clock“ Foul kam Weinstadt an die Linie. Leider, aus Sicht der Hausherrinnen, konnten der Tabellendritte beide Freiwürfe sicher verwandeln. Nun musste also in den letzten Sekunden ein „Dreier“ her, um sich wenigstens in die Verlängerung zu retten. Doch das Glück blieb am diesen Tag nicht auf Seiten des Tüchtigen. Auch jetzt zeigte sich, dass man momentan speziell für einen solchen finalen Wurf noch keine Taktik parat hat. Am Ende gewann Weinstadt nicht unverdient in einem spannenden und in der Schlussphase dramatischen Spiel mit 64:60 Punkten.

In der Winterpause gibt es im Nürtinger Lage nun einiges aufzuarbeiten. Die Hinrunde insgesamt ist nicht so gelaufen, wie man sich das vorgestellt hatte. Schon am 14.01 kommt es damit im Rückspiel gegen den SV Jungingen zu einem ersten Endspiel. Dort müssen dringend Punkte her, um den verlorenen Boden wiedergutzumachen.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Attinger(3), Büchele(22), Fischer, D.(12), Fischer, K-T.(2), Müllner(14), Reichmuth(7), Rehklau, Staib.

jöf