Damen1: Souveräner „Start-Ziel-Sieg“

Am vergangenen Samstag erreichten die Oberliga Damenmannschaft der TG Nürtingen in der heimischen Hölderlin-Sporthalle durch einen souveränen 59:45 (18:11, 30:19, 46:32) Erfolg gegen den Ludwigsburger Nachwuchs zumindest einmal das absolute Minimalziel. Mit nun 4 Siegen Vorsprung auf die letzten beiden Plätze hat man wenigstens die Relegation schon einmal sicher erreicht.

Gegen den mit 3 ehemaligen Nürtinger Spielerinnen auflaufenden Tabellennachbarn aus Ludwigsburg hatten man sich im Lager der TG viel vorgenommen. Man wollte dem Kontrahenten die Grenzen aufzeigen, indem man möglichst sämtliche einfache Wurfmöglichkeiten verhindern wollte. Dies war den Spielerinnen um Interimstrainer Jörg Fischer schon von der ersten Sekunde an anzumerken. Die Passwege an oder in die Zone wurden sehr passable zugemacht. Somit kam die BSG kaum zu vernünftigen Abschlüssen. Wenn dann mit keinesfalls freien Würfen aus der Distanz. Im Gegensatz dazu spielten Büchele und Co. sehr zielstrebig und legten die größere Routine voll in die Waagschale. Mit einfachen Spielzügen konnten man immer wieder abgeklärt in die Zone eindringen und mit „Kick-out“ Pässen die guten Schützinnen von den Außenpositionen häufig gut ins Szene setzen. Als Folge hatten die Gastgeberinnen bereits nach dem ersten Viertel die Nase deutlich mit 18:11 Punkte vorn.

„Nicht nachlassen“ war das Motto in den zweiten 10 Minuten. Bis zum Seitenwechsel wollte man sich einen noch deutlicheren Vorsprung erspielen. Dieses Ziel sollte aber nur bedingt aufgehen. Zwar wurde auch das zweite Viertel in der Endabrechnung knapp gewonnen, aber bei einer 30:19 Führung zum Seitenwechsel war von einer Vorentscheidung natürlich nicht zu sprechen. Speziell im zweiten Viertel spielte man einige Angriffe nur unvollständig zu Ende und nicht jeder gut herausgespielte Abschluss fand das Ziel in die orangefarbene Reuse. Dennoch mit der Leistung in der Defensive war der Nürtinger Trainer vollkommen einverstanden. „19 Punkte in einer Halbzeit sind ein sehr guter Wert. Mit so einer Defensivleistung muss man ein Spiel einfach gewinnen“, so der Coach nach dem Spiel.


Dennoch oder gerade angesichts der insgesamt deutlichen Führung ging man auch das dritte Viertel mit voller Kraft und Konzentration an. Das neue Ziel lautete nun den Vorsprung auf über 20 Punkte zu bringen. Doch da hatte der Gegner auch ein Wörtchen mitzureden. Insgesamt spielten die Gäste nun besser. Offensichtlich hatten sie aus der ersten Spielhälfte einige gute Schlüsse gezogen. Das Spiel verlief nun wesentlich ausgeglichener, aber noch immer mit leichten Vorteilen auf Seiten der Hausherrinnen. Ludwigsburg versuchte es weiterhin überwiegend aus der Distanz. Die Nürtinger hingegen wollten den Ball immer mal wieder in die Zone bringen, um dort über die Centerspielerinnen erfolgreich zu punkten. Vor allem im dritten Viertel war ersichtlich, dass das sogenannte „Inside Game“ noch nicht zur Nürtinger Stärke gehört. In der Einzelabrechnung wurde aber auch das dritte Viertel gewonnen und vor dem abschließenden Vierteil standen die Zeichen bei einer 46:32 Führung weiter auf Sieg.

Doch noch traute man dem Braten nicht. Die Spielerinnen aus der Hölderlinstadt hatten in dieser Saison schon einige Spiele im letzten Viertel aus der Hand gegeben. Mit diesem Bewusstsein spielte man auch im vierten Viertel weiter mit hoher Konzentration. Auch hatte man das Zwischenziel, erstmalig in diesem Spiel mit 20 Punkten oder mehr in Führung zu gehen, nicht aus den Augen verloren. Vier Minuten vor Spielende war bei einer 54:36 Führung der höchste Vorsprung des Spiels hergestellt. Die „20“ hatte man damit knapp verfehlt. Nun war sich das Nürtinger Ensemble sicher, dass nicht mehr anbrenne könne, und man gönnte sich eine erste und die einzige Schwächephase. Doch wie schnell es im Basketball gehen kann zeigte sich in den nächsten beiden Spielminuten. Die ehemalige Nürtingerin Sarah Wantzke drehte nun auf und deutete mit 3 erfolgreichen Dreiern binnen 3 Angriffen ihr Potential an. Mit 9 Punkte in Folge schmolz der Vorsprung damit im Eiltempo auf einen einstelligen Wert (54:45). Die ganze Stärke des Nürtinger Teams zeigte sich in der Reaktion auf diesen Ludwigsburger „Run“. Man war quasi aus dem Ruhestand in der Lage den Schalter wieder umzulegen. Die letzten Punkte gehörten nur noch den Hausherrinnen zum insgesamt sehr souveränen 59:45 Erfolg.

Damit ist man nun in der Tabelle punktgleich mit jeweils 7 Siegen und 11 Niederlage aufgrund des gewonnenen direkten „Dreiervergleichs“ zwischen Ludwigsburg, Gerlingen und eben Nürtingen an Ludwigsburg vorbeigezogen und steht momentan auf dem neunten und damit zweiten Relegationsplatz in der Tabelle. Schon am kommenden Wochenende trifft man in eigener Halle in einem weiteren Endspiel auf den Tabellensechsten Malmsheim. Bei einem Erfolg würde man sogar den Relegationsplatz verlassen. Allerdings müssen die Nürtingerinnen in den letzten Saisonspielen auf die starke Luise Büchele verzichten, welche berufsbedingt nun 4 Monate nicht mehr zur Verfügung steht.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Attinger(6), Büchele(18), Diez(2), Fischer, D.(11), Fischer, K-T.(2), Müllner(9), Reichmuth(9), Salkowski, Staib(2).

jöf