Damen1: Spannungsfaktor inklusive

Bei Spielen mit Nürtinger Beteiligung ist in dieser Saison der Spannungsfaktor inklusive. Auch die Begegnung in Waiblingen war was den Spielverlauf angeht an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende hatte die Turngemeinde das glückliche Ende auf ihrer Seite und dürften mit einem 67:60 (15:12, 25:24, 35:32, 52:52) Sieg nach Verlängerung im Gepäck die Heimreise antreten. 

Erstmals in dieser Saison waren alle Spielerinnen mit an Bord und der Trainer hatte bei 12 Spielerinnen also die Qual der Wahl betreffend den Wechselmöglichkeiten. Er entschied sich in der ersten Halbzeit jeweils in den Viertelmitten zu kompletten Blockwechseln. Angesichts der Tabellensituation nicht ganz ohne Risiko, aber durchaus vertretbar. Denn vor der Begegnung war noch nicht sicher, dass die Turngemeinde im gesicherten Mittelfeld bleiben würde. Bei einer möglichen Niederlage gegen den Tabellennachbarn Waiblingen und entsprechenden Ergebnissen in den anderen ausstehenden Begegnungen hätte man theoretisch am Saisonende noch auf einen Relegationsplatz abrutschen können. „Egal in welcher Formation unsere Mannschaft auf dem Feld steht, wir haben in dieser Saison immer die Möglichkeit mitzuhalten. Bei einem großen Kader ist es wichtig allen Spielerinnen das Vertrauen auszusprechen und Spielzeiten zu verteilen. Nicht zuletzt im Hinblick auf unsere Zukunft.“, so die Begründung für die im Basketball eher untypische taktische Ausrichtung.

Das Spiel selbst blieb bis zur endgültigen Schlusssirene jederzeit spannend und offen. Am Ende der offiziellen Spielzeit wurde es wie in so vielen Spielen der letzten Wochen wieder dramatisch.
Mit Ausnahme der ersten Spielminute lagen die Gäste im ersten Viertel permanent Führung. Auch zum Viertelende konnte beim 15:12 eine knappe Führung verteidigt werden.

Ähnlich verlief das Spiel bis zum Seitenwechsel. Weiterhin blieben die Hölderlinstädter knapp in Front. Die gastgebenden Waiblingerinnen, für die diese Partie im Hinblick auf den Klassenerhalt von großer Bedeutung war, blieben aber dran. Mit Schnellangriffen setzen sie immer wieder Nadelstiche und konnte so das Ergebnis bis zum Seitenwechsel offenhalten. Die Führung blieb aber während des gesamten zweiten Viertels der Turngemeinde vorbehalten. Mit einem hauchdünnen 25:24 Vorsprung wurden die Seiten gewechselt.

Nach Wiederbeginn folgte die stärkste Phase der Gäste. Jetzt endlich konnten sie sich leicht absetzen, um aber bis zum Viertelende wieder eingeholt zu werden. Somit war vor dem Schlussabschnitt bei einer knappen 35:32 TG-Führung weiter alles offen.

In den letzten 10 Spielminuten der offiziellen Spielzeit fielen die Treffer dann abwechselnd auf beiden Seiten. Das Spiel blieb eng. Kurz vor Spielende folgte ein erster Durchhänger des Ensembles aus der Hölderinstadt. Wichtige Angriffe konnte in der Folge nicht erfolgreich umgesetzt werden. Zudem machte man in der Offensive nun den einen oder anderen Fehler. Plötzlich war Waiblingen da und lag 2 Minuten vor Spielende mit 6 Punkten (46:52) in Führung. Nach dieser kurzen „Auszeit“ waren Büchele und Co. dann wieder zur Stelle. Aus den erfolgreichen Aufholjagden der letzten Spiele hatte man sich großes Selbstvertrauen geholt und glaubte nicht zuletzt deshalb weiterhin an die Siegeschance. Aber es war kaum noch Zeit. Jeder Gegenkorb hätte unter Umständen die Vorentscheidung sein können. Mit großem Kampf wurden schlussendlich Waiblinger Gegenkörbe verhindert. Im Gegenzug dazu fielen die wichtigen Körbe durch TG-Spielerinnen. 13 Sekunden vor Spielende erzielte Luise Büchele wieder den Ausgleich. Der letzte Angriff gehörte zwar nochmals den Hausherrinnen, doch sie fanden keinen guten Abschluss mehr. Damit ging es mit einem 52:52 in die Overtime.

In der Verlängerung zeigten die VfLer nur noch einmal ein Lebenszeichen und erzielten die ersten Punkte. Anschließend waren die Tabellenvierten eindeutig am Drücker. Der Einsatz stimmte nun. Die Gastgeberinnen fanden weiterhin kein Durchkommen mehr und viele Angriffe mündeten in Notwürfen weit jenseits der Drei-Punkte-Linie oder in Ballverlusten. Die TG-Körbjägerinnen hingegen spielten nun wie aus einem Guss und fast jeder Wurf fand das Ziel durch die Reuse. Eine Minute vor Spielende war bei einem 64:57 die Vorentscheidung gefallen. Mit dem Rücken zur Wand war der VfL noch einmal alles in die Waagschale, doch die drohende Niederlage konnte nicht mehr abgewandt werden. Letztendlich siegte die Turngemeinde knapp mit 67:60 Punkten. Nach diesem liegt man nun gleich auf mit dem Tabellenzweiten Derendingen und Tabellendritten Heidenheim. Für Waiblingen hingegen wird uns nun ganz eng eine drohende Relegation zu abzuwenden.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Büchele(17), Diez(8), Fischer, D.(2), Fischer, K-T.(2), Mauthe, Müllerschön(8), Müllner(11), Reichmuth(4), Salkowski, Schmid-Cabezas(2), Staib(4), Wanzke(9).

jöf