… und täglich grüßt das Murmeltier“

Momentan tun sich die Oberligadamen der TG Nürtingen schwer in die Spiele zu finden. Wie schon am letzten Wochenende gegen Malmsheim hatten die Schützlinge um Trainer Sebastian Hilburger auch im Heimspiel gegen den Aufsteiger SV03 Tübingen zunächst große Mühe dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Irgendwie reichte es aber dennoch, um am Ende mit 64:57 (13:20, 24:32, 41:49) die Nase vorn zu haben.

Grundsätzlich wusste man um die guten Ergebnisse des Aufsteigers aus Tübingen. Auch wenn der Neuling gänzlich unbekannt war, rechnete man also mit einer starken Gegenwehr des Kontrahenten. Trotz der Ausfälle einiger Spielerinnen war der Matchplan klar. Von der ersten Minute an wollte man über eine gute Defensive Druck aufbauen und mit viel Tempo ins Spiel gehen. Ein Fehlstart wie beim Heimspiel gegen Malmsheim binnen Wochenfrist sollte mit allen Mitteln vermieden werden. Doch genau das trat ein. Nürtingen spielte im „konjunktiv“. Keine der Vorgaben wurde umgesetzt. Irgendwie hatten die TGNlerinnen im ersten Viertel Blei in den Beinen. Tempo machten nur die Universitätsstädterinnen und präsentierten sich als der erwartet starke Gegner. Die Gastgeberinnen wurden also häufig überrannt und waren zunächst in allen Belangen das unterlegene Team. Folgerichtig sahen sie sich nach dem ersten Viertel mit einem deutlichen 20:13 Rückstand konfrontiert.

Besserung im zweiten Viertel deutete sich lediglich in den ersten zwei Spielminuten an, als die TG auf 20:17 verkürzen konnten. Dann waren wieder die SV03erinnen am Zug. Sie ließen einen 6:0 Lauf folgen und vergrößerten den Vorsprung auf 26:17 Punkte. Bis zum Seitenwechsel fielen die Körbe anschließend abwechseln auf beiden Seiten. Am deutlichen Rückstand konnten die Hausherrinnen dadurch wenig ändern. Ernüchternd aus Heimsicht also der Halbzeitstand von 24:32 Punkten. Ernüchternd auch, dass Müllner und Co. in dieser Halbzeit lediglich 24 Punkte einsammelten. Nur gegen Derendingen hatte man zu diesem Zeitpunkt weniger Punkte erzielt. Damals musste man aber mit einer absoluten Notbesetzung antreten.

Ein wenig Hoffnung keimte zu Beginn des dritten Viertels auf. Schnell konnte die Turngemeinde den Vorsprung auf 4 Punkte verkürzt werden, um kurze Zeit später wieder mit 8 Punkten ins Hintertreffen zu geraten. Selbiges Spiel wiederholte sich zwei weitere Male. Der letztjährige Tabellendritte konnte verkürzen und der Neuling postwendend immer wieder den alten Abstand zurückerkämpfen. Zu Viertelende hatte sich an der Ausgangslage der Truppe von Hilburger damit nichts Wesentliches geändert. Der Rückstand betrug nach wie vor 8 Punkte (41:49).

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. In vielen Spielen der Vergangenheit zeigten die Hölderinstädterinnen zwei Gesichter. So auch in diesem Spiel. „Irgendwie kann ich mir unsere Leitungsexplosion im letzten Viertel kaum erklären“, so Sebastian Hilburger nach dem Spiel. „Wenn es darauf ankommt, dann haben wir immer die eine oder andere Spielerin, die plötzlich den Schalter umlegen kann und damit die anderen mitzieht. Wir sind scheinbar immer in der Lage mindestens einen Gang höher zu schalten.“ Angespielt haben dürfte er damit sicherlich auf Katharina Salkowski und Sarah Wanzke. Salkowski, die in der Mannschaft nur selten als Scorerin in Erscheinung tritt, erzielte 4 wichtige Punkte in Folge und war damit maßgeblich an der Nürtinger Aufholjagd beteiligt. Zudem spielte nun Sarah Wanzke groß auf. Im letzten Viertel war sie gleich dreimal von jenseits der Dreierlinie erfolgreich. Für die erste Führung seit der 36.ten Spielminuten (54:53) war aber Daniela Fischer zuständig. Mit einem „Zweier“ leitete sie die endgültige Wende ein. Wanzke mit dem zweiten Dreier vergrößerte auf 57:53 Punkte. Zwar konnte der Aufsteiger noch einmal ausgleichen (57:57), doch das Momentum blieb auf Seiten des Gastgebers. Jetzt endlich machten sie den Druck, welche man sich schon in den Anfangsminuten vorgenommen hatte. Dadurch erzwang man bei den Gästen den einen oder anderen Fehler. Zudem verhinderte man nun sämtliche einfache Abschlüsse und Tübingen sollte in den letzten 4 Spielminuten keinen Punkt mehr erzielen können. Besser machte es der Gastgeber. Mit einem entscheidenden 7:0 „Run“ bis zur Schlusssirene gewann man gegen den Aufsteiger letztendlich mit 64:57 Punkte. 35 Minuten lag man in diesem Spiel im Hintertreffen doch glücklicherweise gewinnt der, der am Ende die Nase vorne hat. Mit dem dritten Sieg in Folge bleiben die Hölderlinstädterinnen damit in der Erfolgsspur.

Für TG Nürtingen gespielt haben:
Fischer, D.(12), Fischer, K-T(8), Kaufmann(6), Müllerschön(1), Müllner(6), Reichmuth(4), Salkowski(4), Stadter(3), Staib(6), Wanzke(14).

jöf