Basketball Oberliga Ost Damen: Zweite Niederlage in Serie


Am vergangenen Samstag müssten Nürtingens Oberligadamen in der Fremde beim TV Derendingen erneut Federn lassen. Bei der 77:70 (42:30) Niederlage verschliefen die ohne Trainer angetretene TG-Basketballerinnen das erste Viertel komplett und kassierten in diesem Abschnitt 32 Punkte.

Selten haben sich Nürtingens Damen in einem Viertel so auseinandernehmen lassen, da waren sich die Spielerinnen einig. Die 32 kassierten Punkte bedeuten absoluten Negativrekord in der kurzen Basketballhistorie der Nürtinger Damenmannschaft. Wieso die Turngemeinde im ersten Viertel kein Bein auf dem Boden brachte und dem Derendinger Tempo zunächst nichts entgegensetzt werden konnte, ist zum einen sicherlich mit dem verwaisten Nürtinger Trainerstuhl zu begründen. Der Trainer Jörg Fischer war privat verhindert und Ersatz konnte kurzfristig nicht gefunden werden. Zum anderen müssen sich die Spielerinnen aber auch den Vorwurf gefallen lassen, nicht mit der notwendigen Einstellung ins Spiel gegangen zu sein. So ließ man die Hausherrinnen im ersten Viertel fast ohne Gegenwehr zu vielen einfachen Punkten kommen. Verteidigen schien ein Fremdwort zu sein. Die ersten 10 Minuten endeten folgerichtig mit einem 32:15 Rückstand.

Dass es die Gästespielerinnen besser können, zeigten sie anschließend im zweiten Viertel. Plötzlich legten die Hölderlinstädterinnen den Schalter um und bewiesen, gegen Derendingen ein ebenbürtiger Gegner sein zu können. Vor allem in der Defensive zeigten sie endlich den notwendigen Biss und ließ im zweiten Abschnitt lediglich 10 Gegenpunkte zu. Doch die Offensive blieb weiter Stückwerk. Gegen die im Durchschnitt körperlich wesentlich größeren Kontrahentinnen hatte man nach wie vor Schwierigkeiten den Weg an die Bretter zu finden. So musste man sich, wie erwartet, auf die Würfe aus der Distanz verlassen. Leider ließ man dabei einige gut herausgespielte Wurfchancen aus. In der Einzelabrechnung gewannen die Gäste das zweite Viertel dennoch mit 5 Punkten Unterschied, und beim Seitenwechsel war der Rückstand damit auf 30:42 Punkte geschmolzen.

Nach dem Pausentee sollte die TG-Aufholjagd eigentlich fortgesetzt werden, doch da hatten die Damen aus der Tübinger Vorstadt etwas dagegen. Im dritten Viertel besannen sich die TV-Korbjägerinnen wieder auf die eigenen Größenvorteile unter den Körben. Immer wieder erkämpften sie sich nach eigenen Fehlwürfen den Ball zurück und sicherten sich damit zweite und dritte Chancen. Speziell in dieser Phase machte sich auf TG-Seiten das Fehlen der Centerspielerin Sandra Stader bemerkbar. Mit ihr auf dem Parkett wäre bei den Rebounds mehr Gegenwehr erfolgt. Auch unter dem eigenen Korb hatten die TVlerinnen in diesem Abschnitt wieder alles unter Kontrollen, sodass die Gäste kaum einmal einen Offensivrebound verbuchen konnten. Im Hinblick auf diese Unterlegenheit hätten die Würfe von den Außenpositionen schon hochprozentig fallen müssen. Doch da dies ausblieb fand eine weitere Ergebnisverbesserung aus TG-Sicht im dritten Viertel nicht statt. Im Gegenteil, zu Beginn des abschließenden Viertels lag der Tabellenfünfte mit 59:44 Punkten wieder deutlicher in Front.

Doch im Basketballsport ist es nicht unmöglich, selbst solche Rückstände aufzuholen. Mit dem Rücken zur Wand spielt es sich zudem einfacher. Genau das war in diesem Spiel zu beobachten. Im Schlussabschnitt erhöhte der Tabellendritte den Verteidigungsdruck und erkämpfte sich so einige Bälle. Als der Rückstand dadurch erstmals seit langer Zeit wieder in den einstelligen Bereich gebracht werden konnte, machte sich auf der Gegenseite Nervosität breit. Bei der Turngemeinde war dagegen die Hoffnung auf eine mögliche Wende zurückgekehrt. Doch in den Schlussminuten machte sich beim Tabellendritten das Fehlen eines Trainers erneut bemerkbar. Irgendwie waren sich die Spielerinnen in der Schlussphase nicht einig, wie und vor allem mit welcher Aufstellung man in der Crunchtime spielen sollte. So gab es einige Missverständnisse und die Aufholjagd war damit beendet. Am Ende mussten die TG-Basketballerinnen mit einer 77:70 Niederlage die Heimreise antreten. Zwar kann man mit dieser Niederlage im Hinblick auf die Tabellensituation einigermaßen gut leben, doch ist man sich einige, dass man aus der verkorksten Startphase zwingend die richtigen Lehren ziehen muss. 

Für TG Nürtingen gespielt haben:

Büchele(5), Fischer, D.(10), Fischer, K-T.(2), Kaufmann(2), Müllerschön(11), Müllner(9), Reichmuth(16), Salkowski, Staib(5), Wanzke(10).

jöf