TG kommt dem Aufstieg einen großen Schritt näher

Mit einem 87:79-Auswärtserfolg beim Tabellenzweiten TSB Schwäbisch Gmünd gelingt den Nürtinger Landesliga-Basketballern ein gewaltiger Schritt in Richtung Aufstieg. Der Tabellenführer setzt sich damit von seinem schärfsten Verfolger ab und baut seinen Vorsprung aus.

Das Thema Oberliga-Aufstieg war in der Woche vor dem Spitzenspiel bei den Nürtinger Basketballern so präsent wie wohl noch nie in dieser Saison. Beim Verfolger aus Schwäbisch Gmünd hatte die Mannschaft von Trainer Daniel Weingarten am Samstagnachmittag die Chance, sich mit einem Erfolg in der Tabelle abzusetzen und weiter Abstand zum Verfolger zu gewinnen. Sorgen bereitete Weingarten die personelle Situation im Vorfeld: „Wir haben momentan einiges an Verletzungen und Krankheiten zu beklagen, das kommt jetzt natürlich zur absoluten Unzeit. Ich vertraue aber unserem Kader, wir sind breit genug aufgestellt um das zu kompensieren.“ 

Die Bedeutung des Spiels war aber offensichtlich nicht nur den Hölderlinstädtern bewusst. Mit Anpfiff wurde schlagartig klar, dass Schwäbisch Gmünd alles unternehmen würde, um die vielleicht letzte Chance auf den direkten Aufstieg zu wahren. Mit ihrer sehr physischen Spielweise versuchten die Hausherren, die Nürtinger aus dem Konzept zu bringen. Die Anfangsphase gehörte dann auch eindeutig der Heimmannschaft. Während der Tabellenführer etwas schwer ins Spiel fand, startete Schwäbisch Gmünd direkt aggressiv ins Spiel und führte schnell 10:5 (3. Minute). Die Weingarten-Truppe fand aber zusehends selbst besser ins Spiel und konnte bis Ende des ersten Viertels sogar eine knappe 23:20-Führung erobern. Spätestens jetzt war jedem der zahlreich mitgereisten Nürtinger Anhänger klar, dass sich ein umkämpften Spiel zweier Kontrahenten auf Augenhöhe entwickeln würde.

Im zweiten Viertel dann zu Beginn das nahezu selbe Bild: Die Gmünder starteten hervorragend und legten direkt einen 7:0-Lauf auf das Parket. In dieser Phase zeigte die Mannschaft um Spielertrainer Viktor Buchmiller dann, dass sie zurecht so weit oben in der Landesliga-Tabelle stehen. Es war vor allem den TG-Akteuren Akant Sengül und Yannick Abele zu verdanken, dass die Turngemeinde diese starke Phase der Hausherren halbwegs unbeschadet überstand. Hätten sich beide weniger treffsicher gezeigt, die Nürtinger wären wohl mit einem größeren Rückstand in die Halbzeitpause gegangen. So ging es aber beim Stand von 42:43 aus Sicht der TGN in die Kabinen. Christian Wörner zeigte sich trotz Rückstand optimistisch: „Dass uns Gmünd heute alles abverlangen wird, war uns klar. Wir haben uns die Woche über auf ein umkämpftes Spiel vorbereitet, bei dem Kleinigkeiten entscheiden werden. Wenn beide Mannschaften weiter so körperlich spielen, wird uns das aber klar in die Karten spielen. Unsere Bank verfügt über die besseren Spieler, je mehr beide Teams rotieren müssen, desto mehr wird das ein Vorteil für uns.“

Mit Beginn der zweiten Halbzeit warf Schwäbisch Gmünd dann endgültig alles in die Waagschale und setzten den Nürtingen zu. Die zwischenzeitliche 59:52-Führung für die TSB bedeutete den bis dato größten Vorsprung einer Mannschaft (28. Minute). Die Nürtinger ließen sich davon aber nicht lange beeindrucken und bewiesen Moral. Die Weingarten-Truppe zeigte nun ihre ganze Klasse und antwortete mit einem 10:0-Lauf. Mit der Schlusssirene zur Viertelpause wurde beim Stand von 62:59 sogar wieder eine knappe Führung erobert.

Nun war also angerichtet für einen Endspurt, der einem Spitzenspiel gerecht werden sollte. Im Schlussviertel erwischte die TG den besseren Auftakt und konnte sich bei noch sechs zu spielenden Minuten einen kleinen 68:63-Vorsprung erarbeiten. Schwäbisch Gmünd riskierte nun alles und zeigte sich enorm treffsicher aus der Distanz. Drei Treffer von jenseits der Dreipunkte-Linie ließen das Pendel wieder in Richtung der Hausherren schwingen. Beim Stand von 72:70 für die TSB sah sich TG-Coach Weingarten gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Die Veränderungen die getroffen wurden fruchteten auch direkt, denn für den Rest des Spielverlaufs sollte Schwäbisch Gmünd nicht mehr viel gelingen. Die Nürtinger konnten von den Gastgebern nun oftmals nur mit Fouls gestoppt werden, ganze 19 Freiwürfe wurden der TG im Schlussviertel zugesprochen. Angetrieben von den eigenen Fans erzielten die Nürtinger die letzten neun Punkte des Spiels und feierten so letztlich verdient den 87:79-Sieg. Trainer Weingarten nach Spielschluss: „Was wir vor dem Spiel besprochen hatten ist aufgegangen. Wir wollten versuchen, Gmünd in Foulprobleme zu bringen. Wir wussten, dass wir deutlich besser wechseln und rotieren können. Ich denke das hat sich auch heute wieder gezeigt und war ein großer Faktor.“ 

Der Blick auf die Tabelle verdeutlicht dann, wie wichtig dieser 16. Pflichtspielsieg in Folge war. Bei noch fünf ausstehenden Spielen muss die TG nun mindestens noch zwei gewinnen, damit die Landesliga-Meisterschaft rechnerisch perfekt ist. Die erste Chance dazu gibt es am kommenden Sonntag, wenn die Mannschaft aus Kupferzell zu Gast im Hölderlin-Gymnasium ist. Spielbeginn ist 18Uhr.

Für Nürtingen spielten: 

Abele (16 Punkte), Fischer (12), Karahan, Müllerschön (3), Schweinfort (3), A. Sengül (21), E. Sengül, Sigel, Tussetschläger (11). Unterseher (12), Wörner (9)