Damen: Halle Top – Atmosphäre ein Flop

Bei der vom Abstieg bedrohten Damenmannschaft des TSV Malmsheim holten sich die Tabellendritten der TG Nürtingen die erwarteten Punkte. Allerdings war auch dieses Spiel kein Selbstläufer. Letztendlich mühte sich der Favorit aber zu einem 59:51 (30:23) Erfolg.

Von einer stimmungsvollen Atmosphäre war dieses Spiel wohl so weit entfernt, wie die Erde vom Mond. Handgezählt verirrten sich etwas mehr als 10 Zuschauer an diesem verregneten Sonntagnachmittag in die Stadionsporthalle in Renningen. Über die Hälfte der Zuschauer waren dabei mitgereisten Schlachtenbummler aus der Hölderlinstadt. So war schon beim Aufwärmen ersichtlich, dass die vom Heimpublikum in dieser Saison so verwöhnten Nürtingerinnen Mühe hatten, mit dem richtigen Schwung und Elan in dieses Spiel zu gehen. „In unseren letzten Heimspielen hat man bereits an der Körpersprache der Spielerinnen gesehen, was eine gute Atmosphäre ausmacht. Es war mir schon beim Aufwärmen klar, dass wir hier keinen guten Start hinlegen werden“, so der Trainer Jörg Fischer nach dem Spiel.

Genau so kam es auch. Die ersten Würfe verfehlten allesamt das Ziel. Allerdings auf beiden Seiten, denn auch die Gastgeberinnen kamen nicht gut aus den Startlöchern. So blieben beide Mannschaften über weite Strecken des ersten Viertels vieles schuldig. Erst in den Schlussminuten von Viertel eins wurde es besser. Zunächst nur auf Seiten der Gastgeberinnen. Diese nutzten einige Nürtinger Nachlässigkeiten zu einem 15:10 Zwischenstand. Mit den Einwechslungen von Nora Müllner und Sandra Stader wurde es auf Seiten der Gäste schlagartig besser. Beide hielt es aufgrund des müden Auftritts der eigenen Mitspielerinnen auch nicht mehr länger auf der Bank. Sie sprühten vor Tatendrang und brachten Schwung und Energie ins Nürtinger Spiel. Zum Viertelende betrug der TG-Rückstand (14:15) nur noch einen Punkt.

Im zweiten Spielabschnitt dauerte es nicht lange bis sich der Favorit wieder in Führung brachte. Zwar lief in der Offensive nach wie vor nicht alles nach Wunsch, dafür hatte man in der Verteidigung alles im Griff. Man gestattete dem Tabellenneunten in diesem Abschnitt lediglich 8 Punkte und dafür mussten sie hart kämpfen. Selbst erzielte man die doppelte Punktezahl und führte somit zum Seitenwechsel mit 30:23 Punkten.

Doch sieben Punkte Vorsprung im Basketball sind keinesfalls ein beruhigendes Polster. Zumal man den wahren Leistungsstand des Gegners in diesem Spiel kaum einschätzen konnte. In den letzten Wochen gab es auf Malmsheimer Seiten viele Turbulenzen, was letztendlich sogar zu einem Trainerwechsel führte. Der neue Mann auf TSV Seiten ist erst seit einer Woche im Amt. Somit war die Auswirkung des Trainerwechsel auf die Motivation und die Einstellung der Malmsheimerinnen Spielerinnen kaum einzuschätzen. 

Nach der Pause kamen beide Mannschaften offensichtlich hochmotiviert aufs Spielfeld zurück. Plötzlich war Feuer in dieser Partie. Auf beiden Seiten wurden die Schlagzahlen erhöht, was sich nicht zuletzt an der Anzahl erzielter Körbe ablesen ließ. Insgesamt erwiesen sich die Hölderlinstädterinnen in diesem Viertel allerdings als das routiniertere Team. Der Vorsprung wurde bis Viertelende leicht, aber kontinuierlich auf 53:42 ausgebaut.  Allerdings folgte kurz Viertelende ein herber Rückschlag auf TG-Seiten. Sarah Wanzke musste verletzt ausgewechselt werden und konnte am weiteren Spielgeschehen nicht mehr mitwirken. Bis dahin war sie mit 15 Punkte die erfolgreichste Punktesammlerin des gesamten Spiels. 

Die negativen Auswirkungen dieser Verletzung im letzten Viertel blieben nicht aus. Es folgte ein Bruch im Offensivspiel der Neckarstädterinnen. Nun wollte kaum mehr ein Ball durch die Reuse fallen. Verschärft wurde die Situation wenige Minuten später dadurch, dass Nora Müllner das fünfte zugesprochen bekam und somit vom weiteren Spielgeschehen ausgeschlossen wurde. Damit waren beide etatmäßigen Aufbauspielerinnen aus der Partie. Die TSVlerinnen bekam nun Oberwasser und witterten nochmals eine Chance auf einen möglichen Heimerfolg. Letztendlich rettete sich die Fischertruppe aber über die Ziellinie gewannen damit das letzte Hinrundenspiel mit 59:51 Punkten. 

Nach der bisher besten Vorrunde (10 Siege, 2 Niederlagen) in der Nürtinger Vereinsgeschichte geht es nun erst einmal in eine fünfwöchige Wettkampfpause.

Für TG Nürtingen gespielt haben:

Eckstein(2), Fischer, D.(4), Fischer, K-T.(2), Kaufmann(4), Müllerschön(2), Müllner(12), Reichmuth(3), Salkowski, Stader(15), Wanzke(15).

jöf