Die Oberliga-Basketballer der TG Nürtingen gewannen am Samstag auch ihr drittes Spiel in Serie. Der Ausgang des Spiels gegen den Nachwuchs der BBU 01 Ulm stand dabei lange Zeit auf Messers Schneide. Durch den 96:90-Heimerfolg schiebt sich die Turngemeinde sogar auf Tabellenplatz 6.
Über Langeweile konnten sie sich Zuschauer im Nürtinger Hölderlingymnasium am Samstag wahrlich nicht beschweren. Im Duell der Nürtinger Gastgeber gegen den Ulmer Bundesliga-Nachwuchs waren beide Mannschaften fast über die gesamte Spieldauer gleichauf. Von Beginn an gelang es keiner Mannschaft, sich deutlich abzusetzen (18:16, 8. Minute). Erst die Einwechslung von Nachwuchstalent David Matesic brachte einen wichtigen Impuls von der Bank und eine kleine, erste Führung für die Turngemeinde. Der Flügelspieler setzte seine Geschwindigkeit immer wieder gelungen ein und zeichnete sich für fünf Punkte in Folge verantwortlich, was eine 23:16-Führung (9. Minute) bedeuten sollte. Die Ulmer verkürzten nochmals und so ging es beim Stand von 23:20 in die erste Viertelpause.
Die Gäste aus der Münsterstadt überzeugten dann im zweiten Spielabschnitt vor allem mit ihrem hohen Spieltempo sowie den gefährlichen Dreipunktewürfen. Von letzteren sollten gleich fünf Stück alleine im zweiten Viertel den Weg in den Nürtinger Korb finden. Da sich die Neckarstädter in dieser Phase selbst schwer taten, war man auf Nürtinger Seite mit einem knappen 40:44-Rückstand zur Halbzeit noch gut bedient.
Nach dem Pausentee lieferten sich beide Mannschaften einen klassischen „Shootout“. Die Defensiven spielten auf beiden Seiten nicht mehr die übergeordnete Rolle und im Angriff wurde auf beiden Seiten schnell und oft der Abschluss gesucht. Zunächst erwischte die TG dabei den besseren Start, ein 13:2-Lauf brachte dem Oberliga-Aufsteiger die erneute Führung (55:49, 24. Minute). Die Gäste ließen sich davon jedoch in keinster Weise beeindrucken, die talentierten Nachwuchskräfte des Ulmer Bundesliga-Programmes spielten weiter munter mit und es blieb ein Duell auf Augenhöhe. Innerhalb weniger Minuten bekamen die Zuschauer gleich fünf Führungswechsel zu sehen – ein Indiz für das ausgeglichene Niveau beider Teams.
Den wilden dritten Spielabschnitt konnten die Hölderlinstädter letztlich mit 36:25 für sich entscheiden, die TG hatte so einen kleinen 76:70-Vorsprung vor dem letzten Viertel erspielt.
Trainer Daniel Weingarten ordnete nach Spielende ein: „Dass wir in der Lage sind, in der Oberliga in zehn Minuten 36 Punkte zu erzielen, spricht für das Potential meiner Spieler. Das Tempo war sehr hoch, wodurch natürlich auch der Gegner automatisch mehr Abschlüsse bekommt. Dennoch sind 26 kassierte Punkte in einem Viertel natürlich überhaupt nicht das, was wir uns vorstellen. Phasenweise war das schon sehr wild“.
Glücklicherweise hat die Turngemeinde in dieser Saison genau den richtigen Spieler für solche Situationen. Im Schlussabschnitt übernahm nun endgültig Christoph Horzella Verantwortung – er erzielte prompt die ersten neun Nürtinger Punkte im Schlussabschnitt (85:79, 33. Minute). Am Ende waren es aber nicht nur seine insgesamt 32 Punkte, mit denen er seinem Team half, sondern vor allem seine Führungsqualitäten. „Wir tendieren noch zu oft dazu, in kritischen Situationen alleine das Glück erzwingen zu wollen“, stellte Weingarten nach Spielschluss fest. „Gerade in diesen Phasen hilft es enorm, einen so routinierten Spieler auf dem Feld zu haben“.
Ulm hingegen kämpfte weiterhin tapfer und verkürzte auch nochmals auf 87:85 (36. Minute). In den Schlussmomenten zeigten sich die Nürtinger dann aber marginal ruhiger und konnten so einen umkämpften, aber nicht unverdienten 96:90-Erfolg verzeichnen.
Beim Blick auf die Tabelle wird deutlich, wie gut die TG aus der Winterpause gestartet ist. Von bisher vier Spielen in der Rückrunde konnten drei gewonnen werden was bedeutet, dass die Turngemeinde sich mittlerweile bis auf Tabellenplatz 6 vorgeschoben hat. „Nach 15 Partien mehr Spiele gewonnen als verloren zu haben ist sicher ein super Ergebnis für uns. Saisonziel ist nach wie vor der Klassenerhalt, deshalb war es vor allem wichtig, die direkten Duelle gegen Abstiegskandidaten zu gewinnen. Das haben wir die letzten Wochen ganz gut geschafft, kommendes Wochenende wartet aber direkt der nächste schwere Gegner“ fasste Weingarten das Geschehene abschließend zusammen.
Am kommenden Samstag müssen die Nürtinger auswärts bei den SV Böblingen Panthers antreten.
Für Nürtingen spielten:
Abele (6 Punkte), Fischer (13), Horzella (32), Kiriakidis (6), Matesic (8), Müllerschön (1), A. Sengül (15), E. Sengül (4), Simiakos, Tussetschläger (6), Unterseher (3), Weidemann (2)