Damen1: Turngemeinde wahrt weiße Weste im Spitzenspiel

Am vergangenen Sonntag mühten sich die Oberligistinnen der TG Nürtingen im Spitzenspiel gegen den bis dato punktgleichen Tabellenzweiten SV03 Tübingen zum nächsten Erfolg. In eigener Halle blieb das Spiel dabei bis in die Schlussminuten eng und spannend und geprägt mit zahlreichen Führungswechseln. Erst dank eines Schlussspurts im Schlussabschnitt gewannen Fischer und Co. letztendlich mit 62:56 Punkten.

Ähnlich wie im Fußball sind Spiele gegen tief stehende Mannschaften auch im Basketballsport kein Leckerbissen. Dafür blieb es in dieser Begegnung aber spannend bis zum Schluss. Während des gesamten Spiels igelten sich die Gäste aus der Universitätsstadt in einer tief stehenden, allerdings auch sehr gut organisierten, 2-1-2 Zone ein. Dabei konzentrierten sie sich in der Hauptsache darauf, dem Kontrahenten in der Zone keine Räume zu lassen. Die Abwehrarbeit gegen freie Wurfpositionen aus der Ferne hingegen vernachlässigten sie. Immer in der Hoffnung auf eine schlechte Trefferquote der gegnerischen Spielerinnen. „Eine freie Spielerin auf den Außenpositionen zu finden war in diesem Spiel einfach. Tübingen stand sehr tief und hat alle Räume innerhalb eines 5 Meter Radius zugemacht. Wir hatten dadurch viele freie Würfe, allerdings die meisten eben jenseits der Dreierlinie. Ein Durchkommen zum Korb war für uns dadurch lange Zeit so gut wie gar nicht möglich“, so die Kurzanalyse von Trainer Jörg Fischer nach dem Spiel. Und die Hausherrinnen taten den Gästen im ersten Viertel den Gefallen und leisteten sich viele Fehlwürfe. Natürlich war man sich dessen bewusst und versuchte darauf zu reagieren, indem man nun häufiger versuchte, den gegnerischen „Korb“ zu attackieren. Doch im Endeffekt landete der Ball zum Abschluss doch wieder auf einer Außenposition. Deutlich effizienter in dieser Spielphase waren die Gäste. Im ersten Viertel erzielten sie gleich drei „Dreier“ und erkämpften sich damit zum Viertelende eine 19:16 Führung.

Den besseren Start in Viertel 2 erwischten Fischer und Co. Endlich konnten Kim-Tara Fischer und Emmi Müllerschön eine Serie an Würfen erfolgreich im Korb unterbringen und sie sorgten so mit einem „7:0“ Lauf für einen Führungswechsel (23:20). Gefolgt aber von einem Tübinger „9:2“ Konter und einem erneuten Führungswechsel (25:29). Es folgte ein offener Schlagabtausch mit 2 weiteren Führungswechseln. Zum Ende der ersten Spielhälfte dann der große Auftritt von Sarah Wanzke. Mit der Halbzeitsirene erzielte sie aus gut 8 Metern den ersten „Dreier“ für ihre Farben. „Wir hatten so viele einfache Dreier und den schwierigsten „Dreier“ verwandeln wir“, so ein Kommentar aus den Mannschaftskreis beim Seitenwechsel. Dadurch sicherte sie ihrem Team eine knappe 36:35 Halbzeitführung.

Im dritten Viertel schien der Korb auf beiden Seiten wie vernagelt zu sein. Vor allem die TG-Spielerinnen ließen in diesem Abschnitt besten Möglichkeiten liegen. Nun auch verstärkt unter den Brettern, denn Anka Lehner und Neuzugang Meriam Gafsi Sghaier konnten sich nun häufiger in der gegnerischen Zone gut ins Szene setzen. Aber im Abschluss fehlte ihnen das Quäntchen Glück. In der Einzelabrechnung endete diese Viertel mit einem knappen 9:6 zu Gunsten des Gasten, was wiederum zu einer knappen 44:42 Gästeführung und damit einem erneuten Führungswechsel reichte. Immerhin konnten sich die Gastgeberinnen in Spielhälfte 2 auf eine bessere Defensive verlassen, denn gerade mit der Defensivleistung war Trainer Fischer in der ersten Halbzeit alles andere als zufrieden.

Der zweite „Dreier“ von Wanzke zu Beginn des letzten Viertels brachte einen erneuten Führungswechsel. Es folgte eine minutenlange Durststrecke auf beiden Seiten, bis Kim-Tara Fischer und Sarah Wanzke mit 3 Treffern in Folge einen 7:0 Lauf folgen ließen und damit ihre Mannschaft auf die Siegerstraße brachten. Fischer und Gafsi Sghaier sorgten mit weiteren Punkten für eine 58:50 Zwischenführung. Es sollte die Vorentscheidung sein, denn Tübingen, gebeutelt von einigen Ausfällen, konnte nur eine kleine Rotation spielen und der Kräfteverschleiß bei den Gästen war nun spürbar. Trotz eines theoretisch noch einholbaren Rückstands verzichteten sie am Ende auf jegliches Aufbäumen und ließen die letzten zwei Spielminuten eher teilnahmslos verstreichen. Am Ende blieben Nürtingens Oberligistinnen auch im dritten Saisonspiel mit 62:56 erfolgreich und verteidigen damit die Tabellenführung.

Für Nürtingen gespielt: Büchele, Fischer D.(10), Fischer, K.(13), Gafsi Sghaier (6), Holzer(6), Kaufmann(2), Lehner(4), Müllerschön(8), Müllner, Reichmuth, Stader, Wanzke(13).

jöf