Nach einer 4-wöchigen Pause dürften die Oberligabasketballerinnen der TG Nürtingen endlich wieder aufs Parkett und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das Spiel beim Tabellenschlusslicht BBU 01 Ulm wurde im neu errichteten Ulmer OrangeCampus ausgetragen und eben auf einem wunderschönen Parkettboden. Der deutliche 72:37 TG-Erfolg geriet dabei fast zur Nebensache.
„Es ist schon imposant, was die Ulmer mit dem OrangeCampus auf den Weg gebracht haben. Ich habe dort zum ersten Mal mit einer Mannschaft gespielt“, schwärmte Nürtingens Trainer Jörg Fischer von den örtlichen Gegebenheiten. Dabei geriet vor dem Spiel fast schon zur Nebensache, dass man aus unterschiedlichen Gründen auf etliche Spielerinnen verzichten musste und „nur“ mit 8 Spielerinnen antreten konnte. Erschwerend hinzu kam die lange Wettkampfpause. Seit dem letzten Auftritt der Turngemeinde in eigener Halle gegen Tübingen und dem Spiel in Ulm lagen 4 Wochen dazwischen. Also schwierige Voraussetzungen die Siegesserie fortzusetzen. „Beim „Warm-up“ hatte ich große Bedenken. Meine Mannschaft wirkte da alles andere als konzentriert. Im Gegensatz dazu zeigten sich die gastgebenden Ulmerinnen ziemlich entschlossen. Und es war erkennbar, dass auf der Gegenseite zwar junge, aber talentierte Spielerinnen aufgeboten wurden“, so ein bedenklicher Trainer vor dem Spiel.
Umso überraschender dann der Verlauf des ersten Viertels. Zwar ging Ulm in den Anfangsminuten in Führung, doch nach einer kurzen Anlaufphase kamen die Spielerinnen aus der Hölderlinstadt schnell in Schwung und übernahmen die Spielkontrolle. Die Gastgeberinnen machte es ihrem Kontrahenten speziell in den ersten 10 Spielminuten aber auch einfach. Immer wieder verstrickten sie sich in Einzelaktionen mit zahlreichen Ballverlusten. Die TGN zeigte sich gerade nach den Ballgewinnen gut organisiert im Umschaltspiel und erzielte zahlreiche einfach Punkte durch „Fastbreaks“. Folgerichtig führten die Gäste nach dem ersten Viertel deutlich mit 26:9 Punkten.
Ähnlich der Verlauf des zweiten Viertels. Auch in diesem Viertel benötigen Fischer und Co. eine kurze Zeit, um wieder ins Spiel zu finden. Ulm verkürzte auf 26:14. Dann waren wieder die Gäste am Drücker und in dieser Phase vor allem in Person von Nora Müllner. „Schön das Nora endlich wieder zurück ist. Sie hat uns länger gefehlt und ist in dieser Saison bei uns noch überhaupt nicht angekommen. Gegen Ulm konnte sie aber endlich wieder ihre Qualitäten unter Beweis stellen und zeigen, warum sie in der Vergangenheit so wichtig für unser Team gewesen ist“, freute sich Fischer über den Auftritt seiner Spielgestalterin. Das Spiel schien angesichts einer deutlichen 44:22 Führung und auch angesichts des Spielverlaufs bereits zum Seitenwechsel entschieden.
Trotzdem warnte der Trainer in der Halbzeitpause davor, im zweiten Spielabschnitt nachzulassen. „Die Gefahr besteht immer, dass man aufgrund des Spielverlaufs im zweiten Spielabschnitt 2 Gänge zurückschaltet und der Gegner dadurch plötzlich aufgebaut wird. Auch wenn wir als Mannschaft viel besser funktioniert haben, verfügen die Ulmerinnen über ausreichend Talent, um in dieses Spiel zurückzufinden“. Im Hinterkopf dürfte er dabei eine Niederlage in Böblingen gehabt haben. Damals hatte man in einer ähnlichen Situation am Ende einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben.
Und wieder starten die BBUlerinnen nach der Pause besser ins Viertel und erzielten erneut die ersten Punkte zum Viertelstart. Doch Fischers‘ Bedenken sollten keine Nahrung finden. Müllner und Co. blieben souverän und zeigten weiterhin die reifere Spielanlage. Von einem etwaigen Nachlassen war auch in diesem dritten Viertel nichts zu sehen und der Vorsprung zum Viertelende (62:29) wurde weiter ausgebaut.
Erst im Schlussabschnitt ließen es die „Fünf“ aus der Hölderlinstadt dann ruhiger angehen und es dauerte in diesem Abschnitt 4 Zeigerumdrehungen, bis sie die nächsten Punkte erzielen konnten. Die Gastgeberinnen hatten sich zu diesem Zeitpunkt aber auch schon längst aufgegeben und mit der drohenden Niederlage abgefunden. Am Ende sicherten sich die Favoritinnen durch einen klaren 72:37 Erfolg zwei weitere Punkte und verteidigten damit souverän die Spitzenposition in ihrer Vorrundengruppe.
Für Nürtingen gespielt: Büchele(6), Fischer D.(10), Fischer, K.(14), Gafsi Sghaier 11), Holzer(7), Jugo(2), Müllner(13), Wanzke(8).
jöf