Damen: Turngemeinde weiter mit weißer Weste

Nach anfänglichen Problemen und einem ausgeglichenen Verlauf des ersten Viertels kamen die Oberligadamen der TG Nürtingen am vergangenen Samstag in der heimischen Hölderlin-Sporthalle gegen den Tabellenfünften TSV Malmsheim mit zunehmender Spielzeit immer besser im Schwung. In der zweiten Spielhälfte hatten sie dann alles unter Kontrolle und holten sich mit einem deutlichen 75:33 Erfolg den fünften Sieg im fünften Spiel.

Grundsätzlich ähneln sich die Ausgangssituationen aktuell vor den Spielen. Der Trainingsbetrieb bei der Fischer-Truppe, so war zu hören, gestaltet sich seit Wochen als schwierig. Immer wieder fehlten Spielerinnen in den letzten Wochen aus unterschiedlichen Gründen in den Trainingseinheiten. „Ein regelmäßiger Trainingsbetrieb ist aktuell bei uns nicht möglich. Wir müssen oft improvisieren. Dann fehlten uns in diesem Spiel auch noch alle Spielerinnen auf den großen Positionen. Ich hatte vor der Begegnung gegen Malmsheim große Bedenken“, so die Worte des Trainers zur Ausgangslage.

Verzichten müsste die TG Nürtingen also auf Stader, Büchele und Gafsi Sghaier. Anka Lehner, die vierte „Große“ im Bunde, war zwar wieder mit von der Partie, aber gerade erst wieder genesen von einer krankheitsbedingten Auszeit, und deshalb seit fast 3 Wochen ohne Training. Zudem konnten unter der Woche weder Sarah Wanzke noch Daniela Fischer aufgrund von Erkältungen trainieren. Und Emmi Müllerschön ist erst am vergangenen Mittwoch wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen. „Wir müssen dringend unseren Kader mit Spielerinnen aus unserer Jugend weiter aufstocken, allerdings ziert sich unser Nachwuchs aktuell noch etwas. Nur Semina Jugo und Lorena Blazevic aus unserem Nachwuchs spielen aktuell auch bei den Damen mit“, so Fischers Gedanken über die kurzfristige Zukunftsplanung. Letztgenannte fehlt allerdings verletzungsbedingt bis Jahresende.

Im ersten Viertel schien es auch so, als sollten alle Bedenken gerechtfertigt sein. Zwar gingen die ersten 4 Punkte des Spiels auf das TG-Konto. Es folgte aber ein 9:2 „Run“ der Gäste und damit der erste Rückstand des Spiels aus TG-Sicht. Speziell in den Anfangsminuten kam die Nürtinger Offensivmaschinerie noch nicht so richtig in Schwung. Man ließ das notwendige Tempo vermissen. Zudem zeichnete sich schon in diesem Anfangsminuten ab, dass man ohne die „Großen“ unter den Brettern das unterlegene Team war. Die Gäste hatten nicht nur in den Anfangsminuten, sondern während des gesamten Spiels ein deutliches Übergewicht bei den Rebounds. Zum Viertelende stands „nur“ 16:16, denn es hätte für die Hausherrinnen schlimmer kommen können.  „Speziell im ersten Viertel hatten wir Glück, dass die Malmsheimerinnen nicht mehr Kapital aus ihrem Vorteil unter den Brettern gemacht haben und viele einfache Würfe am Brett nicht getroffen haben. Teilweise hatten sie in ihren Angriffen 3 oder 4 Würfe“, kommentierte Fischer nach dem Spiel.

Somit war klar, dass man auf Nürtinger Seiten reagieren musste. Und man reagierte in Form einer deutlich aggressiveren Verteidigungsform mit dem Ziel, den Gegner möglichst aus der Zone fernzuhalten. Das sollte ab dem zweiten Viertel auch sehr gut gelingen und mit beachtlichem Erfolg. Man gestattete den Gästen in diesem Spielabschnitt lediglich noch 8 magere Punkte. Selbst erzielte man 17 Punkte und lag damit beim Seitenwechsel mit 33:24 Punkten in Front.

Im dritten Viertel wurde es sogar noch besser. „Durch unsere Verteidigung haben wir die Malmsheimerinnen komplett aus ihrem Konzept gebracht und wir haben ihnen damit die Überlegenheit am Brett weggenommen. Und wenn die Gäste den Ball mal in die Zone gebracht haben, so stemmten sich bei uns Sandra Holzer und Alex Kaufmann mit aller Macht dagegen“, so ein zufriedener Trainer nach dem Spiel. Die Gäste kamen in diesem Viertel kaum noch zu Chancen und hatten zudem viele Ballverluste zu verzeichnen. Die „Fünf“ aus der Hölderinstadt nutzen dies gnadenlos aus und vergrößerten den eigenen Vorsprung zum Ende des Viertels auf 49:28 Punkte. Dies sollte bereits die Vorentscheidung gewesen sein.

Doch Nachlassen wollte man trotz des deutlichen Ergebnisses auch im Schlussviertel nicht. Offensichtlich hatte man nun Spaß an diesem Spiel gefunden und man wollte den Zuschauern auch noch ein bisschen etwas bieten. In der Defensive blieb man weiter auf dem Gasoedal und im Umschaltspiel zeigte man nun phasenweise wunderschön anzuschauende Angriffe, eben wie aus einem Lehrbuch. Am Ende gewannen Fischer und Co. dieses Spiel etwas überraschend deutlich mit 75:33 Punkten. Doch lange darf man sich auf diesem Erfolg nicht ausruhen, dann am kommenden Samstag warten die wiedererstarkten Heidenheimerinnen auf die „Fünf“ vom Neckar.

Für Nürtingen gespielt: Fischer D.(7), Fischer, K.(16), Holzer(13), Jugo(3), Kaufmann(10), Lehner(1), Müllerschön(5), Müllner(7), Wanzke(13).

jöf