In einem bis in die Schlussphase hart umkämpften Spiel holten sich Nürtingens Basketballerinnen den sechsten Sieg im sechsten Sieg. Beim Rückspiel in Gerlingen reichte dabei eine überschaubare Leistung, um am Ende mit 51:44 Punkten die Oberhand zu behalten.
Ohne Trainer, aber mit einem 9 Spieler starken Kader machte sich der Nürtingen Tross am Samstag Nachmittag auf dem Weg zum Rückspiel in Gerlingen. Fischer musste kurzfristig passen und so wähnten sich die „Fünf“ aus der Hölderlinstadt erst einmal auf sich allein gestellt. Doch kurz vor Spielbeginn konnte wenigstens noch das Problem auf der Trainerposition gelöst werden. Marco Wanzke, der Bruder von Sarah Wanzke, war als Zuschauer in der Halle und ließ sich nicht lange bitten, in diesem Spiel in die Trainerrolle zu schlüpfen. Eine wichtige Personalie wie sich während des Spielverlaufs noch herausstellen sollte. „Ohne Marco hätten wir dieses Spiel wahrscheinlich verloren“ so die Worte von Mannschaftskapitänin Daniela Fischer.
Grundsätzlich wähnte man sich vor dem Spiel in der Favoritenrolle. Zumal das Hinspiel in eigener Halle sehr deutlich gewonnen werden könnte. Doch irgendwie sollte in diesem Spiel der Knoten nur selten platzen und insgesamt blieb man deutlich unter den eigenen Möglichkeiten.
Nach Spielbeginn ging auf beiden Seiten in Sachen Punkteausbeute zunächst reichlich wenig. So stands nach 7 Spielminuten ausgeglichen 8:8. Danach schien es, als sollten die Tabellenführerinnen nun ernst machen. Kurzfristig nahmen sie Fahrt auf. Es folgte ein 8:0 „Run“ und damit eingehend eine erste deutliche 17:8 Führung zum Viertelende.
Und auch die ersten Punkte in Viertel 2 gingen aufs Gästekonto. Es folgte ein erster Rückschlag. Nach einem „Eisbein“ an Spielmacherin Sarah Wanzke war diese so gehandicapt, dass an ein Weiterspielen erst einmal nicht zu denken war. Ihr Ausfall konnte im zweiten Viertel nicht kompensiert werden. Die Nürtinger Offensive geriet komplett ins Stocken. Nichts wollte in der Offensive nun gelingen. Nach der 20:8 Führung sollte somit bis zum Seitenwechsel kaum noch Zählbares hinzukommen. „Sicherlich eines der schwächsten Viertel, die wir in dieser Saison gespielt haben. Wir konnten uns kaum freie Würfe erspielen und hatten kaum Räume.“ kommentierte Sandra Holzer nach dem Spiel. Wenigstens auf Sandra Holzer war verlass. Sie kämpfte unter den Brettern um jeden Ball und konnte nach Ballgewinnen ein ums andere Mal wichtige Punkte für ihre Farben erzielen. Bis zum Seitenwechsel war der deutliche Vorsprung damit auf 25:24 Punkte geschmolzen.
Die ersten Punkte in Viertel 3 erzielte Gerlingen und schon war kurz nach Wiederanpfiff das Spiel endgültig gedreht. Doch die Neckarstädterinnen bewiesen Moral. Offensichtlich war der Rückstand Motivation genug, grundsätzlich ein paar Gänge höher zu schalten. Vor allem Anka Lehner wuchs in diesem Viertel über sich hinaus und war von Gerlingens Defensive phasenweise nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Mit ihren 12 Punkten in diesem Viertel war Lehner maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Weichen zum Viertelende bei einem 43:32 Vorsprung wieder auf Sieg gestellt werden konnten.
Trotz des zweitstelligen Vorsprungs dürfte aber von einer Vorentscheidung noch lange nicht gesprochen werden. Zumal der „Fünf“ aus der Hölderlinstadt in den ersten 5 Spielminuten des abschließenden Viertels wieder nur 2 magere Punkte gelangen. Die Gastgeberinnen kämpften sich auf 45:40 Punkte heran. Doch Holzer und Nürtingens aktuelle Topscorerin Kim-Tara Fischer sorgten mit wichtigen Treffern dafür, dass die Gastgeberinnen im letzten Viertel trotz allen Widrigkeiten weiter auf Distanz gehalten wurden. Am Ende reichte es zu einem knappen und etwas glücklichem 51:44 Erfolg. Mit der gezeigten Leistung darf man auf Nürtinger Seite alles andere als zufrieden sein. So war man sich im Nürtinger Lager auch einig, heute kein gutes Spiel gemacht zu haben und einen glücklichen Sieg eingefahren zu haben.
Für Nürtingen gespielt: Fischer D.(4), Fischer, K.(10), Gafsi Sghaier, Holzer(11), Jugo(2), Kaufmann, Lehner(14), Müllner(2), Wanzke(8).
jöf