Nach langer Winterpause dürften Nürtingens Oberligadamen am vergangenen Samstag endlich mal wieder ein Saisonspiel bestreiten. Gerade in der Anfangsphase des ersten und zweiten Viertels wirkten die Hölderlinstädterinnen in der Partie gegen die zweite Mannschaft der BBU 01 Ulm etwas eingerostet. Insgesamt reichte es dennoch zu einem klaren und erwarteten 65:40 Erfolg.
Acht Wochen ohne Spiel ist eine lange Zeit. Einerseits Corona bedingt andererseits aber auch wegen der Winterpause waren Nürtingens Damen zu einer langen Spielpause „verdammt“. Doch am Samstag war es endlich wieder soweit und man kehrte aufs Spielfeld zurück. „Das war so ein tolles Gefühl endlich mal wieder auf dem Feld zu stehen“ freute sich Nürtingens Spielführerin Daniela Fischer nach der Partie. Da war es auch nebensächlich, dass die favorisierten Gastgeberinnen gegen das Tabellenschlusslicht Ulm in der Anfangsphase der Partie zunächst einmal überhaupt keinen Rhythmus fanden. Das Hinspiel hatte man deutlich gewonnen. Man war sich bewusst, dass alles anderen als ein klarer Erfolg einer kleinen Sensation gleichgekommen wäre. Zumal die Gäste mit lauter Jugendspielerinnen aufgelaufen sind. Doch die Münsterstadterinnen ließen vor Wochenfrist aufhorchen und erkämpften sich in eigener Halle gegen Heidenheim überraschend den ersten Saisonerfolg. Nürtingen war also vorgewarnt, den Ulmer Nachwuchs nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Allerdings fanden auch die Gäste in den Anfangsminuten zunächst nicht ins Spiel. Somit dauerte es 4 lange Spielminuten, bis Kimi-Tara Fischer die ersten Punkte des Spiels überhaupt erzielen konnte. Danach wurde es vor allem auf Seiten Nürtingens kurzfristig besser. Bis zum Viertelende erzielte man weitere 11 Punkte und erspielte sich eine 13:6 Führung. Offensichtlich kam die Viertelpause zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn zu Beginn des zweiten Viertel war wieder der Wurm drin. Der Spielfluss war wie weggeblasen. Insgesamt brauchten Fischer und Co. 5 Spielminuten und viele Anläufe, um die ersten Punkte in Viertel 2 erzielen zu können. Besser machten es die Gäste aus Ulm. Mit einem 6:0 Lauf kamen sie auf 13:12 Punkte heran. „Wir sind im zweiten Viertel zwar viele Fastbreaks gelaufen und hatten insgesamt auch sonst viele Würfe, doch unsere Abschlüsse waren schlampig. Phasenweise sah es nicht so aus, als wollten wir ernsthaft Punkte erzielen. Aber auch mit unserem Reboundverhalten insgesamt war ich überhaupt nicht einverstanden“, so die leise Kritik des Trainers nach dem Spiel. Wie gut und wie dominant der Tabellenführer spielen kann, zeigten die Neckarstädterinnen in der Schlussphase der ersten Spielhälfte. Innerhalb von 4 Minuten erzielte man 15 Punkte und erspielte sich damit eine 28:17 Pausenführung.
Der Start in die zweite Spielhälfte ähnelte dem von Durchgang eins. Wieder dauerte es drei Minuten bis zu den ersten TG-Zählern. Erneut ließ man zunächst die notwendige Durchschlagskraft vermissen. Und wieder war es Kim-Tara Fischer mit einem erfolgreichen Wurf aus der Distanz mit den ersten Nürtinger Punkten in Spielhälfte 2. Doch danach ließen die Turngemeindlerinnen einen 10:2 Lauf folgen uns setzten sich deutlich mit 38:21 Punkte ab. Man versäumte es in der Schlussphase von Viertel 3 allerdings den Sack zuzumachen. Ulm konterte mit einem 11:3 „Run“ und hielt das Spiel vor dem abschließenden Viertel (41:32) offen.
Doch die kleine Ulmer Aufholjagd schien die „Fünf“ vom Neckar im letzten Viertel wachgerüttelt zu haben. Man erhöhte nun Spieltempo und Intensität und zwang die Gäste ein ums andere Mal zu Ballverlusten. Und endlich schien auch Nürtingens Spielmacherin Sarah Wanzke im Spiel angekommen zu sein. Lange Zeit war von ihr nichts zu sehen, doch im letzten Viertel drehte sie mächtig auf und erzielte 11 ihrer 12 Punkte. In ihrem Windschatten gesellten sich Sandra Holzer und Kim-Tara Fischer hinzu. Insgesamt erzielte dieses Trio im Schlussviertel 22 von 24 Punkten und waren so maßgeblich am deutlichen und ungefährdeten 65:40 Erfolg beteiligt. Am kommenden Wochenende geht es für die „Fünf“ aus der Hölderlinstadt zum nächsten Auswärtsspiel in Malmsheim. Dort wird man mit großer Wahrscheinlichkeit auf mehr Gegenwehr treffen.
Für Nürtingen gespielt: Blazevic, Fischer, D.(8), Fischer, K.(15), Gafsi Sghaier (3), Holzer(6), Kaufmann(8), Lehner(5), Müllner(8), Wanzke(12).
jöf