Damen: Auf ganzer Linie rehabilitiert

An einem ungewohnten Freitag Abend müssten die Oberligistinnen der Turngemeinde im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten SV03 Tübingen antreten. Und dies 6 Tage nach dem schwachen Auftritt in eigener Halle gegen Heidenheim. Am Ende gewannen die TGNlerinnen dieses Spiel unerwartet deutlich mit (69:34) Punkten.

Mit schlimmsten Befürchtungen machte sich der Nürtinger Tross am Freitag Abend auf die kurze Reise nach Tübingen. Die Klatsche gegen Heidenheim hatte zumindest beim Trainer Jörg Fischer tiefere Spuren hinterlassen. Und unter der Woche konnte zudem ein Teil der Mannschaft erneut nicht trainieren. Da kam es dem Tabellenführer gerade recht, dass Sarah Wanzke rechtzeitig fürs Spiel wieder fit geworden ist. Andererseits aber auch, dass die gastgebenden Unistädterinnen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten, und in dieser Begegnung auf wichtige Leistungsträgerinnen verzichten mussten.

„Der SV musste vor allem die beiden etatmäßigen Pointguards ersetzen. Deshalb haben wir von Beginn und unsere Marchroute geändert und sind in die Vollen gegangen. Wir wollten den Ball mit viel Tempo nach vorne bewegen und aus allen Rohren werfen, danach sofort Druck auf die jeweils ballführende Spielerin ausüben, um den Gästen keine Möglich zu bieten, das eigene Spiel zu organisieren“, so der Trainer über den Matchplan.

Im ersten Viertel wollte die taktische Marschroute nur bedingt aufgehen. Zunächst einmal setzte sich Tübingen leicht mit 11:8 Punkten in Front. Allerdings sah man in dieser Phase trotz Rückstand bereits ein leichtes Übergewicht der Gäste. Hätte man die vielen Chancen nach Ballgewinnen genutzt, dann hätte man sich bereits zum Viertelende eine deutliche Führung erspielt. So stand’s „nur“ 14:13 aus TG-Sicht.

Dies änderte sich im zweiten Viertel. Plötzlich war Sarah Wanzke auf Touren und brachte Ihre Farben quasi im Alleingang mit einen 10:0 Lauf auf 24:13 in Front. Die Folgeminuten gehörte noch einmal den Gastgeberinnen. Sie konnten wieder auf 4 Punkte verkürzen. Dann war erneut „Wanzke-Time“. Zwei weitere „Dreier“ sowie 2 Punkte durch Alexandra Kaufmann sorgten für eine deutlich 35:24 Halbzeitführung. „Ich habe mich trotzdem etwas geärgert. Wir hätten bereits beim Seitenwechsel höher führen müssen. So haben wir die Türe immer noch einen großen Spalt offengelassen,“ resümierte der Trainer nach dem Spiel.

Aber am dritten Viertel dürfte selbst Fischer nichts auszusetzen gehabt haben. Wanzke und Co. legten noch eine Schippe drauf und im Gegensatz zur ersten Spielhälfte wurden nun die vielen Ballgewinne auch in Punkte umgemünzt. Den Druck in der Verteidigung hielt man weiterhin hoch. Als Folge brachte der Tabellenzweite in diesem Viertel außer 2 Punkte nichts Zählbares zustande. Zudem zeigten sich nun aber auch in der eigenen Zonenverteidigung schlecht organisiert und es offenbarten sich immer wieder Lücken. Dies nutzte der Tabellenführer zu erspielte sich eine Vorentscheidung. Beim Zwischenstand von 54:26 war die Messe gelesen.

Das Schlussviertel glich dann eher einem Schaulaufen. Beide Mannschaften ließen es in diesem Viertel ruhiger angehen, wenngleich die Nürtinger Spielfreude weiterhin zu erkennen war.

Mit diesen etwas unerwartet deutlichen 69:34 Erfolg haben die TG-Frauen wichtige Punkte eingefahren. Jetzt geht es weiter in der Meisterschaftsrunde gegen die jeweils drei besten Mannschaften (MTV Stuttgart, SV Böblingen, TuS Stuttgart) der anderen Gruppe und die Ergebnisse der bereits absolvierten Spiele (Heidenheim und Tübingen) werden mit in diese Meisterschaftsrunde übertragen. Nach Bereinigung sieht die neue Tabelle die Turngemeinde hinter dem MTV Stuttgart mit 3 Siegen und einer Niederlage auf Tabellenplatz 2. Gute Aussichten, um am Ende das hochgesteckte Saisonziel Tabellenplatz 3 zu erreichen.

Für Nürtingen gespielt: Blazevic(2), Büchele, Fischer D.(4), Fischer, K.(10), Holzer(11), Jugo(2), Kaufmann(9), Lehner(6), Müllner(3), Thies, Wanzke(22).

jöf