Am vergangenen Samstag starteten die Oberligadamen der TG Nürtingen beim SV Böblingen mit einem deutlichen 85:32 Sieg in die Meisterschaftsrunde. Gegen die stark ersatzgeschwächten Böblingerinnen hatte das Ensemble aus der Hölderlinstadt von Beginn an keine Mühe, und das Ergebnis spiegelt die in diesem Spiel deutliche Überlegenheit so auch in aller Form wider.
Grundsätzlich hatten sich die Fischer-Schützlinge auf ein enges Spiel eingestellt. Im letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften vor 2 Jahren müssten sie sich in der Overtime geschlagen geben. Und dies, obwohl man zwischenzeitlich mit über 20 Punkten Vorsprung in Führung gelegen hatte. So galt es also in diesem Spiel diese offene Rechnung zu begleichen.
Jedoch schon vor Spielbeginn war klar, dass es hier nur einen Sieger geben wird. Denn Böblingen bot in diesem Spiel lediglich 6 Spielerinnen auf und müsste dabei unter anderem auf ihre beiden besten Punktesammlerinnen der Vorrunde (Finkenbeiner und Schindler) und ihren Trainer verzichten. Die Turngemeinde hingegen konnte zwar ebenfalls nicht in Bestbesetzung auflaufen, aber immerhin mit einem 9 Spielerinnen starken Kader antreten und eben mit etatmäßigem Trainer. Trotzdem oder gerade deswegen warnte Fischer zu Spielbeginn, diese Partie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, und von Beginn an seriös mit der günstigen Ausgangssituation umzugehen.
Um es vorwegzunehmen, die Trainer-Bedenken waren unbegründet. Die Spielerinnen um Mannschaftkapitänin Daniela Fischer drückten von der ersten Sekunde an aufs Tempo und zeigten kein Erbarmen mit der Böblinger Rumpftruppe. Schon nach dem ersten Viertel (19:8) zeichnete sich ein deutlicher Sieg ab. Dabei hätte die TG-Führung bereits nach diesem Abschnitt deutlich höher ausfallen können. Aber die Hölderlinstädterinnen zeigten einige Abschlussschwächen und ließen viele Überzahlsituationen ungenutzt.
Besser wurde die Chancenauswertung in Viertel 2. In dieser Phase zeichnete sich vor allem die Nachwuchsspielerin Semina Jugo aus, die Treffer um Treffer erzielte und letztlich in diesem Spiel mit 19 Punkte zur Topscorerin der Partie avancierte. Sie war damit maßgeblich an der hohen 47:16 Halbzeitführung beteiligt.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte änderte sich nichts an der Nürtinger Überlegenheit. Fischer und Co. bleiben weiterhin auf dem Gaspedal. Nun mit dem neuen und ambitionierten Ziel, das erste dreistellige Ergebnis der Vereinsgeschichte im Nürtinger Damenbasketball überhaupt zu erspielen. Bis zur 28.ten Spielminute lief auch alles nach Plan. Der „Hunderter“ schien bei einer 68:23 Führung in Reichweite zu sein. Doch wie aus dem Nichts setzte auf Seite der Gäste plötzlich der Schlendrian ein. Die Gastgeberinnen hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon längst aufgegeben und sämtliche Gegenwehr eingestellt. Trotzdem häuften sich bei den Neckarstädterinnen nun technische Fehler, Fehlwürfe und auch Ballverluste. Viertelübergreifend blieben sie in den folgenden 5 Minuten ohne eigenen Punkt. Damit verspielten sie vorzeitig sämtliche Chance auf das erste dreistellige Ergebnis. Vielleicht wäre es gegen die insgesamt tapfer kämpfenden Gastgeberinnen aber auch des Guten zu viel gewesen. Am Ende reichte es immerhin noch zu einem deutlichen 85:32 Erfolg, was aber angesichts der vielen Böblinger Ausfälle als ein Muster ohne Wert zu bewerten ist. Jetzt haben die Neckartstädterinnen zwei Wochen Zeit, um sich auf das in dieser Saison ungeschlagene Topteam der Liga MTV Stuttgart vorzubereiten.
Für Nürtingen gespielt: Büchele(13), Fischer D.(5), Fischer, K.(14), Gafsi Sghaier (4), Holzer(10), Jugo(19), Kaufmann(2), Lehner(8), Wanzke(10).
jöf