Viele gute Neuigkeiten gibt es im Jahr 2022 aus der Basketballabteilung und dem Nürtinger Basketballumfeld zu vermelden. Die ganz große Neuigkeit natürlich, dass es endlich wieder einen normalen und geregelten Spielbetrieb gibt und das „Corona“-Chaos endlich vorüber ist. Aber auch die aktuell ständig steigenden Mitgliedszahlen der Basketballabteilung sorgen für eine gute Stimmung in der Abteilung.
Basketball im Aufwärtstrend – Viele neue Mitglieder in allen Altersklassen
Nachdem in den letzten Jahren die Mitgliedszahlen und auch die Anzahl an aktiven Spielern eher rückläufig waren, deutete sich bereits in den letzten Monaten des abgelaufenen Jahres 2021 eine Trendwende ins Positive an. Dieser Trend konnte im Jahr 2022 fortgesetzt oder sogar beschleunigt werden. In erster Linie im Jugendbereich. „Wir bekommen wöchentlich neue JugendspielerInnen. Teilweise platzen wir vor allem im männlichen Bereich aus allen Nähten und müssen uns aktuell sogar Gedanken machen, ob wir nicht einen Aufnahmestopp in Betracht ziehen müssen“, so Jugendleiter Jörg Fischer.
Aber auch im Seniorenbereich gibt es viele Neuzugänge zu vermelden. Sowohl im Damen- als auch im Herrenbereich. Was dazu führt, dass sich einerseits die noch vor der Saison grundsätzlich auf der Kippe stehende Herrenmannschaft quantitativ und auch qualitativ verstärken konnte und aktuell durch die Kreisliga B „fliegt“. Andererseits im weiblichen Bereich dazu führt, den Kader der ersten Damenmannschaft verstärken, und zusätzlich wieder mit einer zweiten Damenmannschaft am Spielbetrieb teilnehmen zu können.
Damen sorgen in der Regionalliga für Aufsehen – Herren fliegen durch die Liga
Zudem tragen auch die starken Auftritte der Frauen und Herren zur guten Stimmung bei. Erstmals spielt nun eine Nürtinger Frauenmannschaft wirklich in der Regionalliga und dies sehr erfolgreich. Bei einer ausgeglichenen Bilanz von 5 Siegen und 5 Niederlagen belegen die TG-Körbjägerinnen aktuell einen Mittelfeldplatz und haben das ambitionierte Ziel „Klassenerhalt“ fest im Blick. Der erste „Versuch“ im Jahr 2020 war, der Corona-situation geschuldet, bereits nach einem Saisonspiel wieder beendet.
Vor der Saison gab es bei den Frauen allerdings noch eine wichtige Änderung. Der ehemalige Frauentrainer Jörg Fischer erklärte bereits vor der erfolgreichen Relegation den Rücktritt, und nach kurzer Suche und etwas längerer Bedenkzeit konnte das Amt, mit Wunschtrainer Marco Wanzke, neu und adäquat besetzt werden.
Die Herren hingegen stehen aktuell sogar an der Tabellenspitze und steuern auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisliga A zu. Allerdings bleibt hier das Trainerthema nach wie vor eine große Baustelle. Aktuell findet sich kein Trainer, sodass sich die Herren selbst in Eigenregie „coachen“ müssen.
Allzeithoch im männlichen Jugendbereich – weibliche Jugend stabil
Ein Blick in die aktuellen Zahlen verraten die fast explosionsartige Entwicklung im Jugendbereich – vor allem bei den Jungs.
In der Saison 2021/2022 meldeten die Turngemeinde zu Saisonbeginn lediglich 5 Jugendmannschaften (U14m, U18m, U18w, U16w, U14w) und damit so wenig wie schon lange nicht mehr. Doch bereits zur Rückrunde der abgelaufenen Saison kamen 3 Jugendmannschaften (U12m, U14m-2, U16m) hinzu.
Vor der Saison nun geht die Turngemeinde mit insgesamt 9 Jugendmannschaften an den Start. Im männlichen Bereich ist man hier in den Altersgruppen U14 und U16 sogar doppelt besetzt und jeweils mit 2 Mannschaften am Start. „Wir hatten im männlichen Bereich noch nie so viele Jugendmannschaften gemeldet und könnten theoretisch sogar noch weitere Mannschaften melden“, so die Verantwortlichen der Abteilung. „Allerdings fehlt es uns massiv an Trainern.“
Noch deutlicher wird die Entwicklung zieht man die Anzahl an aktiven Spielerpässen in Betracht. In den letzten Monaten kamen über 60 Spielerpässe hinzu und aktuell haben noch nicht einmal alle Spieler einen Spielerpass.
Situation bei den Trainern verschärft sich
Dadurch bleibt das Trainerressort eine große Baustelle. Es fehlen Trainer an allen Ecken und Enden, um der großen Anzahl an neuen Spielern und der Menge an Mannschaften gerecht zu werden. Zwar konnten mit Marco Wanzke und Lukas Diederichs zwei neue Trainer hinzugewonnen werden und die bisherigen Trainer bleiben der Abteilung auch in der laufenden Saison treu. Doch neue Mannschaften benötigen eben auch die Betreuung durch Trainer.
Die Lücke wird deutlich zieht man hier wieder Zahlen in Betracht. Bei insgesamt 12 gemeldeten Mannschaften und 9 Trainern sieht man ein deutliches Missverhältnis. Wünschenswert wäre es pro Team jeweils 2 Trainer zu haben. Hochgerechnet als 24 Trainer. Damit hat man aktuell eine große Unterversorgung.
Nach großem Umbruch nichts neues im organisatorischen Bereich
Nachdem es im Jahr 2021 einen großen Umbruch im organisatorischen Bereich gegeben hat und viele Ämter neu besetzt wurden, gibt es hier im abgelaufenen Jahr nichts Neues zu berichten.
Die Abteilungsspitze kommt zunehmend besser mit den übernommenen Ämtern und den damit übernommenen Aufgaben zurecht.
Jugend-Camp gibt „Comeback“?
Viele Jahre war das Jugendcamp ein fester Bestandteil im Kalender der Basketballabteilung. Doch aufgrund von Corona, aber auch aufgrund rückläufiger Zahlen wurde die Veranstaltung des Camps erst einmal einige Jahre ausgesetzt. Doch die internen Nachfragen speziell zur Rückrunde der abgelaufenen Saison war groß, sodass man sich im Jahre 2022 zur einem „Comeback“ entschieden hat. Und dies mit großem Erfolg – siehe auch Extrabericht in der Chronik.
Fazit
Die Basketballabteilung hat nun einige schwierige Jahre hinter sich gebracht, und ist wieder aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Das Interesse in Nürtingen ist aktuell so groß wie vielleicht noch nie in der nun 37-jährigen Nürtinger Basketballgeschichte. Sicherlich haben hier auch die guten Auftritte der deutschen Nationalmannschaft bei der letzten Europameisterschaft einen Teil dazu beigetragen.
Doch auch schon vor der Europameisterschaft zeigte sich vor allem bei den Jugendlichen reges Interesse am Basketballsport, und das nicht nur in Nürtingen.
Die Abteilungsverantwortlichen blicken wieder sehr optimistisch in die Zukunft. Aber auch immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass auch die Strukturen mitwachsen müssen. Hier sieht man im kommenden Jahr und auch in den Jahren darauf großen Handlungsbedarf.
Jörg Fischer