Am vergangenen Sonntag müssten die Nürtinger Herren zum Rückspiel beim Tabellendritten TV Cannstatt antreten. Eine Niederlage hätte einen herben Dämpfer für die Nürtinger Aufstiegsträume dedeutet. Doch man konnte sich beim 88:77( 36:21) Auswärtssieg erfolgreich für die unglückliche Hinspielniederlage revanchieren.
Angesichts des Endspielcharakters reisten die Basketballer der TG Nürtingen mit einer gewissen Grundspannung nach Cannstatt. Bei einer Niederlage wäre man zwar punktgleich gewesen, aber aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs wäre man hinter den TV Cannstatt gerutscht. So begannen die Korbjäger aus der Hölderlinstadt dieses „Endspiel“ zwar nervös, aber dennoch mit viel Entschlossenheit. Man entwickelte viel Druck auf den gegnerischen Korb und erspielte sich viele gute Möglichkeiten. Auf der anderen Seite ließ man den Gastgebern in der eigenen Zone kaum Luft zum Atmen. Man erlaubte wenige einfache Punkte. Schnell lag man dann auch deutlich in Front. Doch eine insgesamt nicht zufrieden stellende Treffquote verhinderte eine durchaus mögliche deutlichere Führung als das 17:8 Zwischenergebnis nach dem ersten Viertel.
Gleiches Bild zeigte sich im zweiten Viertel. Cannstatt konnte nur selten erfolgreich abschließen und die Gäste zeigte weiterhin die bessere Spielanlage. Hätten die Spieler um Trainer Jörg Fischer alle einfachen Abschlüsse verwertet, so wäre diese Partie bereits nach der ersten Halbzeit entschieden gewesen. Somit blieb den Gastgebern beim 36:21 Halbzeitstand noch eine minimale Restchance.
Auch im dritten Viertel sah es auch nicht danach aus, als sollte diese Partie noch einmal spannender und enger werden. Scheinbar souverän spulten die Tabellenzweiten weiterhin ihr Programm runter, und der Vorsprung konnte kontinuierlich vergrößert werden. Wenige Sekunden vor Ende des dritten Viertels war mit einem 24 Punkte Vorsprung die höchste Führung des Spiels erreicht. Doch ab diesem Zeitpunkt änderte sich das Bild. Anstatt durch zwei Freiwürfpunkte mit einem 24 Punkte Polster ins letzte Viertel zu gehen wurden diese leichtfertig verballert. Es kam aber noch schlimmer, denn mit der Schlusssirene verkürzte Cannstatt auf 20 Punkte.
Im letzten Viertel setzten die Hausherren alles auf eine Karte und konnten binnen einer Zeigerumdrehung den Rückstand sogar auf 14 Punkte weiter verkürzen. Plötzlich war die ganze Nürtinger Souveränität verflogen und Nervosität machte sich breit. Unerklärlich hagelte es nun viele Ballverluste. Auch die Trefferquote hatte sich kaum verbessert und zu allem Übel ließ man nun auch in der Verteidigung sämtliche Entschlossenheit vermissen. Wenige Minuten vor dem Ende verkürzte Cannstatt den Rückstand sogar wieder unter 10 Punkte. Am Ende kam der Schlusssport Cannstatts aber zu spät und die TGN feierte einen wichtigen 88:77 Erfolg. Damit bleibt die TGN punktgleich mit Obertürkheim weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz, hat jetzt aber einen komfortablen Vorsprung von 2 Siegen auf den Tabellendritten. Nach Stand der Dinge ist der zweite Tabellenplatz ausreichend für den Aufstieg. „Da bekommen wir in 39 Minuten und 57 Sekunden gerade einmal 39 Punkte und dann in den letzten 10 Minuten und 3 Sekunden fast genauso viele Punkte eingeschenkt“, so ein zwar glücklicher, aber dennoch ein bisschen angeschlagener Trainer nach dem Spiel. „Wir machen drei Viertel alles richtig und im letzten Viertel fast alles wieder kaputt, Dennoch ein Big Point und für uns“.
TG Nürtingen: Gramm(2), Heinigen, Heusgen(27), Hilburger(4), Kiriakidis(3), Ratzkowski(4), Schulz, Schweinfort E. (16), Schweinfort W.(6), Unterseher(20), Weingarten(3). jöf