Damen: Nach Horrorstart doch erfolgreich

Am vergangenen Sonntag setzten sich Nürtingens Oberligadamen im Verfolgerduell beim SV03 Tübingen mit 60:52 Punkten (35:32) durch. Damit verteidigten sie beim bis dato punktgleichen Tabellennachbarn Tübingen den dritten Tabellenplatz. 

Was war das für ein Horrorstart in dieses Spiel aus Sicht der Nürtinger Basketballerinnen. „Zu Beginn dachte ich, ich wäre in einem falschen Film“, so der Trainer Jörg Fischer nach dem Spiel. In den ersten fünf Spielminuten ging bei seiner Truppe überhaupt nichts zusammen und Tübingen war bis zu diesem Zeitpunkt eine Klasse besser. Folgerichtig führten die SV03er mit 12:0 Punkten. Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt auf ein mögliches Happy End für die Hölderlinstädterinnen hin. Erst danach erlöste Kim-Tara Fischer ihr Team mit den ersten TG-Punkten. Anschließend folgte der erste von insgesamt fünf „Dreiern“ durch die in diesem Spiel bestens aufgelegte Sarah Wanzke und weitere Punkte von Kim-Tara Fischer. Plötzlich war man also in diesem Spiel. Großen Anteil an der Wende hatte sicherlich auch die Einwechslung von Nora Müllner. „Nora ist enorm wichtig für die Struktur in unserem Spiel. Sie konnte unter der Woche nicht trainieren und ging angeschlagen in dieses Spiel. Deshalb wurde sie erst einmal geschont.“, so die Begründung des Trainers zu dieser taktischen Maßnahme. Zum Viertelende lag man nur noch mit 12:16 im Hintertreffen und hatte dadurch schlimmeres verhindert.

Mit einem Blitzstart starteten die Tabellendritten ins zweite Viertel und brachte sich erstmals in diesem Spiel in Front (17:16). Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Führung wechselte fast im Minutentakt. Keiner der beiden Kontrahenten konnte sich absetzen. Mit dem besseren Ende in diesem Viertel für die Gäste. Ein Buzzer Beater durch Wanzke brachte den sechsten Führungswechsel in diesem Abschnitt und bedeutete eine knappe 35:32 TG-Führung zur Pause.

Mit dem Vorsprung im Hinterkopf hatten Wanzke und Co. neue Zuversicht gewonnen. Die Liste an Ausfällen in diesem Spiel war lang. So war die Fischer-Truppe nicht mit dem besten Gefühl in die Universitätsstadt gereist. Doch nun war der Glaube an den möglichen 11 Saisonsieg groß. 

Den besseren Start ins zweite Viertel erwischten zwar wieder die Tübingerinnen und erkämpften sich einen erneuten Führungswechsel (35:36), aber es sollte ihre letzte Führung in dieser Partie gewesen sein.  Es folgte die mit Abstand stärkste Phase der Turngemeinde. In der Defensive erhöhten die Gäste die Intensität und erlaubten Tübingen keine einfachen Punkte mehr. Vor allem Daniela Fischer und Alexandra Kaufmann setzte in der Verteidigung Zeichen und rissen dadurch die gesamte Mannschaft mit. Die Tabellenvierten wurden nun häufig zu Abschlüssen aus der Distanz oder gar zu Ballverlusten gezwungen. 

Wie es besser geht zeigten die Nürtingerinnen auf der Gegenseite. Sie ließen nun Ball und Gegner geduldig laufen. Man erspielte sich dadurch viele gute Wurfmöglichkeiten, welche häufig in Körbe umgemünzt werden konnten. Aber auch einige Ballgewinne führten zu einfachen Punkten.

So wurde aus einem knappen Rückstand bis Viertelende eine deutliche 47:38 Gäste-Führung. Den Schlusspunkt in diesem Abschnitt setzten allerdings nochmals die Hausherrinnen. Durch einen Dreier mit der Schlusssirene keimte bei ihnen neue Hoffnung auf.

„Wir wollten uns dieses Spiel aber nicht mehr aus der Hand nehmen lassen und haben in den letzten 10 Minuten alles gegeben“, kommentierte Nora Müllner nach dem Spiel. Durch einen SV-Korb zum Viertelauftakt wurde es noch einmal ganz eng (47:43). Nun übernahmen Emmi Müllerschön und Lisa Reichmuth die Verantwortung. Immer wieder waren sie aus der Ferne erfolgreich und damit maßgeblich am Ausbau der Führung beteiligt. Fünf Minuten vor Spielende waren die Gäste zum ersten Mal in diesem Spiel zweistellig vorne (58:45). Eine Vorentscheidung schien gefallen zu sein. Doch mit dem Rücken zur Wand mobilisierten die SV03er noch einmal die letzten Kräfte. Ein 7:2 Run brachte sie drei Minuten vor Spielende wieder auf 60:52 Punkte heran. Das sollte es aber mit den Punkten in dieser Begegnung gewesen sein. In der Schlussphase wurde es hektisch. Beide Mannschaften kämpften nun um jeden Zentimeter. Dadurch wurden beide Offensive weitestgehend neutralisiert und in den Schlussminuten fielen keine Körbe mehr. Am Ende dürften die TG-Korbjägerinnen mit einem hart erkämpften 60:52 Erfolg die Heimreise antreten und verteidigten damit den dritten Tabellenplatz in der Oberliga. 

Für TG Nürtingen gespielt haben:

Fischer, D.(4), Fischer, K-T(11), Kaufmann(4), Müllerschön(8), Müllner(10), Reichmuth(6), Wanzke(17).

jöf