Teamleistung schlägt Einzelspieler

Am Sonntag gewannen die Basketballer der TG Nürtingen ihr 13. Spiel in Folge. Gegen einen starken Gegner gewann die Mannschaft in Marbach ein bis zuletzt umkämpftes Spiel. Durch den knappen 84:78-Erfolg bleiben sie in der Landesliga weiterhin Tabellenführer. 

Vor Spielbeginn machten vor allem Verletzungssorgen den Nürtingern zu schaffen. Mit Ismail Karahan, Thorsten Ratzkowski und Martin Untersehen fielen drei Spieler verletzungsbedingt aus, damit stand Trainer Daniel Weingarten mit Akant Sengül eigentlich nur noch ein gelernter Center zur Verfügung. Der Trainer zeigte sich dennoch optimistisch: „Wir müssen das Spiel schnell machen, Marbach richtig müde rennen. Wenn wir als Team auftreten und den Ball gut bewegen bin ich zuversichtlich, dass wir auch dieses schwere Auswärtsspiel gewinnen können.“

Was folgte, war ein absoluter Auftakt nach Maß für die Gäste. Die TG hielt das Tempo hoch und kreierte sich so immer wieder schnelle, einfache Abschlüsse. Folglich führte die Weingarten-Truppe so nach acht gespielten Minuten bereits mit 16:6. Allmählich fand nun auch Marbach besser ins Spiel, entscheidend verkürzen konnten die Gastgeber aber nicht mehr und so ging es beim Stand von 24:14 aus Sicht der Nürtinger in die erste Viertelpause.

Nun sollte die große Show des Nils Heyden beginnen. Der überragende Spieler der Schillerstädter, nahezu an jeder erfolgreichen Aktion seines Teams beteiligt, sollte am Ende mit insgesamt 37 Punkten knapp die Hälfte der Punkte seines Teams erzielen. Seine insgesamt 13 Punkte im zweiten Spielabschnitt  waren dann auch fast zuviel für die Gäste, der Vorsprung schmolz zusehends. Der teilweise etwas umkreative, alleine auf Heyden ausgerichtete Basketball der Marbacher hatte sichtbar Erfolg. Bei der TGN schien nun plötzlich etwas Sand im Getriebe zu sein, es wurde viel zu oft alleine versucht, die Marbacher Verteidigung zu überwinden. Vom schnellen, teamorientierten Ansatz des ersten Viertels war jedenfalls nicht mehr viel zu erkennen und so ging es mit einem knappen 36:37-Rückstand in die Halbzeitpause.

Der Nürtinger Coach zeigte sich hier verhalten optimistisch: „Wenn wir es schaffen, das Tempo weiter hochzuhalten, bin ich zuversichtlich. Marbach spielt nur eine sehr kleine Rotation, einige Schlüsselspieler haben auch schon Foulprobleme, wenn wir auch in der zweiten Halbzeit konsequent schnell spielen können mache ich mir wenig Sorgen“

Was folgte, war ein Spiel zweier Mannschaften die absolut auf Augenhöhe agierten. Das Spiel war bis zum 42:43 (25. Minute)  aus Sicht der Nürtinger absolut ausgeglichen. Dann fasste sich der Kapitän der TG, Charalampos Kiriakidis, ein Herz und versenkte innerhalb weniger Augenblicke direkt zwei wichtige Drei-Punkte-Würfe. Marbach lies sich davon jedoch nicht irritieren, schließlich hatten sie weiterhin mit Heyden den an diesem Abend überragenden Akteur auf dem Feld. Ebendieser erzielte dann auch die letzten sechs Punkte für seine Mannschaft zum 56:56. So deutete sich schon mit Ende des dritten Viertels an, dass bei diesem Spiel Spannung bis zum Schluss zu erwarten war.

Auch im Schlussabschnitt trat Nürtingen zunächst überzeugend auf und erwischte den besseren Start: Ein 11:0-Lauf zum Start des letzten Viertels bedeutete die 67:58-Führung (33. Minute). Die Marbacher zeigten abermals Moral und konterten ihrerseits mit einem Run und so war vier Minuten vor Schluss beim Stand von 67:64 noch alles offen. Verantwortung für die Turngemeinde übernahm nun ausgerechnet Youngster Kilian Fischer, der zwei wichtige Distanzwürfe einstreute und seinen Farben so half, zwei Minuten vor Schluss mit 77:73 in Führung zu bringen. Es folgten hektische Schlussmomente, in denen Marbach sich oft nur mit Fouls zu helfen wusste und die Nürtinger das Spiel an der Freiwurflinie entscheiden konnten. Am Ende stand so ein knapper, aber nicht unverdienter 84:78-Erfolg. 

Kapitän Kiriakidis, an diesem Abend auch Topscorer seiner Mannschaft, appellierte nach Spielende: „Im Aufstiegsrennen ist das heute ein sehr wichtiges Spiel gewesen. Auch wenn es die Tabellensituation nicht unbedingt hergibt, gehört Marbach für uns zu den vier besten Teams der Liga, zusammen mit Schwäbisch Gmünd, Fellbach und uns. Wir wussten also wie wichtig das heute war. Durch die Ergebnisse der anderen sieht es momentan so aus, als ob sich die ersten Beiden von den Verfolgern ein wenig absetzen konnten. Umso wichtiger wird es, die kommenden Wochen konzentriert zu bleiben und uns keine Ausrutscher zu erlauben.“

Für Nürtingen spielten: Abele (12 Punkte), Fischer (10), Kiriakidis (19), Müllerschön (3), Schweinfort (6), A. Sengül (16), E. Sengül (4), Sigel, Tussetschläger (7), Weingarten, Wörner (7)