Erstmals seit 2 Jahren hat die Nürtinger Damenmannschaft in der Oberliga wieder gegen den TV Derendingen gewinnen können. In den letzten 3 Auseinandersetzungen siegte jeweils die Mannschaft aus der Tübinger Vorstadt. Doch dieses Mal behielten die Hölderlinstädter am vergangenen Samstag in der heimischen Hölderlinsporthalle mit 70:57(36:20) Punkten die Oberhand.
Gegen eine ziemlich neuformierte „Fünf“ aus dem Tübinger Vorort wollten die Turngemeindler dem Spiel von Beginn an den eigenen Stempel aufdrücken. Bauend auf einer aggressiven Verteidigung und schnell vorgetragenen Angriffen sollte der Kontrahent von Beginn an unter Druck gesetzt werden. Doch kämpferisch konnten die Hausherrinnen den, zugegeben, hohen Ansprüchen des Trainers in dieser Begegnung nur bedingt gerecht werden. „Unsere Mannschaft war heute nicht homogen. Nur ein Teil der Mannschaft ist ein hohes Tempo gegangen. Einige Spielerinnen sind heute physisch bei weitem nicht an die eigenen Grenzen gegangen. Spielerisch haben wir es aber gut gemacht. Wenigstens in der wichtigen Schlussphase haben wir wieder unseren Kampfgeist entdeckt“, so der Trainer kritisch über den Auftritt seiner Mannschaft.
Insgesamt zeigten sich die TG-Spielerinnen im ersten Heimspiel der Saison eingespielter und mit der größeren Reife ausgestattet. Auch aus technischer Sicht konnten sie mit mehr Möglichkeiten aufwarten. Das erste Viertel dürfte dadurch als gelungen bezeichnen werden, wenngleich mehr möglich gewesen wäre. Aber immerhin führten die Gastgeberinnen mit 18:10 Punkten und zeigten dabei ansehnlichen Basketball.
Auch das zweite Viertel ging klar an die Heimmannschaft. Zwar hatten die Gäste in Person von Gertrud Dresely eindeutig die Hoheit unter den Brettern und auch kämpferisch wussten die TVlerinnen besser zu gefallen, doch dies allein reichte nicht aus, einen stetig wachsenden Rückstand zu verhindert. Die Turngemeinde blieb auch im zweiten Spielabschnitt weiterhin am Drücker und punkteten viel über die Außenpositionen. Speziell in den zweiten 10 Spielminuten machte sich auf TG-Seite der breite Kader bemerkbar. Obwohl man im Nürtinger Lager weiterhin auf wichtige Spielerinnen verzichten musste, konnte der Trainer problemlos mit allen Spielerinnen rotieren, ohne an Qualität zu verlieren. Die Ausgeglichenheit spiegelte sich unter anderem dadurch wider, dass sich auf der einen Seite alle Spielerinnen in die Punktetabelle eintragen konnten. Auf der anderen Seite es aber auch keine großen Ausreise nach oben gab, Nicht zuletzt deshalb war der Vorsprung beim Seitenwechsel auf 36:20 Punkte angewachsen.
Im dritten Viertel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Derendingen setzte nun verstärkt auf Anspiele unter die Bretter und war auch bei den Rebounds sehr dominant. Die Turngemeinde hingegen kombinierte weiterhin gut und setzte immer wieder auf die eigenen Stärken aus der Distanz. Im Endeffekt gewannen die Gastgeberinnen auch dieses Viertel knapp mit 20:19 Punkte. Damit wähnte man sich bei einer 58:39 Führung bereits auf der Siegerstraße.
Doch hier hatte man die Rechnung fast ohne den Wirt gemacht, denn von Vorentscheidung wollten die Gäste nichts wissen. Ganz im Gegenteil, plötzlich und unerwartet drückten sie nun mächtig aufs Tempo. Die Turngemeinde zeigte sich davon beeindruckt und brachten phasenweise nichts vernünftiges mehr zu Stande. Drei Minuten vor Spielende waren die Universitätsstädterinnen nach einem 15:4 „Run“ (60:55) tatsächlich wieder auf Tuchfühlung. Jetzt war Kampf angesagt und endlich besannen sich die Korbjäger aus der Hölderlinstadt auch auf die eigenen kämpferischen Fähigkeiten.
Vor allem in der Defensive spielte man nun endlich mit einer guten Intensität erhöht und schaffte es so mit vereinten Kräften, den Ball wieder aus der Zone fernzuhalten. Einige Ballgewinnen und daraus resultierende Punkte führten zudem zur Beruhigung des eigenen Nervenkostüms. Am Ende gewannen Müllner und Co. eine Partie, die man über drei Viertel kontrollierte, um an Ende zittern zu müssen, mit 70:57 Punkten. Mit dem Ergebnis und der gezeigten spielerischen Leistung dürfte man zufrieden sein, mit der Kampfbereitschaft hingegen nur mit den letzten drei Minuten.
Für TG Nürtingen gespielt haben:
Eckstein(4), Fischer, D.(7), Fischer, K-T.(14),Kaufmann(4), Müllerschön(12), Müllner(9), Pietzsch(4), Salkowski(6), Wanzke(10).
jöf