Herren1: Zum Auftakt vollkommen chancenlos

Zum Saisonauftakt gab es für den neuformierten Nürtinger Oberligisten gegen den SV Böblingen nichts zu holen. Die Gäste waren körperlich überlegen und wirkten deutlich eingespielter. Am Ende setzte es eine deutliche und zu erwartende 64:102 (30:56) Niederlage.

Gleich im Eröffnungsspiel zeigte sich, dass auf die junge Nürtinger Mannschaft noch etliche Trainingseinheiten warten, um zu einer homogenen Einheit geformt zu werden. In allen Bereichen offenbarten sich noch große Lücken, an welchen es in den nächsten Wochen dringend zu arbeiten gilt. „Wir sind derzeit alles andere als eine homogene Truppe. Noch passt das Zusammenspiel zwischen den jungen „Wilden“ und den wenigen Routiniers unseres Kaders nicht. Aber auch individuell sind die Leistungsunterschiede noch groß“, kommentierte der Trainer Fischer das Spiel der eigenen Mannschaft. „Auch mit dem gezeigten Einsatz einiger Spieler bin ich alles andere als zufrieden. Wir müssen körperlicher spielen.“ Bezogen hatte er sich dabei offensichtlich auf den zum Teil fehlenden Einsatz gegen allerdings auch sehr robuste Gäste unter den Brettern. Denn die Böblinger, gespickt mit zahlreichen Spielern aus den naheliegenden Patch Barracks, bringen schon einiges an Körperlichkeit aufs Parkett.

Dabei sah es in den Anfangsminuten zunächst gut aus Heimsicht. Die Turngemeinde startete frisch und führte schnell mit 7:2 Punkten. Speziell in den Anfangsminuten zeigte sich der Kontrahent von der druckvollen TG-Verteidigung überrascht. Auch in den Folgeminuten konnten viele Böblinger Angriffe zunächst gestoppt werden oder der Gast zu schwierigen Würfen gezwungen werden. Allerdings konnten kaum Rebounds gewonnen werden. Immer wieder erkämpften sich der Favorit den Abpraller. Teilweise so oft, bis der Ball irgendwann im Nürtinger Korb landete. Zum Viertelende führten die Gäste auch Dank der Rebound-Dominanz mit 20:16 Punkten.

Viertel 2 war aus TG-Sicht ein Viertel zum Vergessen. Man wollte nun verstärkt Gegenwehr leisten und Punkte erzwingen. Stattdessen jagte ein Ballverlust den andere. Man verstrickte sich zu sehr in Einzelaktionen, doch beim Zug zum Korb war gegen die gut gestaffelten SVler selten ein Durchkommen. Zudem wurde es versäumt den Ball dann mit „Kick-out“ Pässen auf die Außenpositionen zu passen. Die Folge war mehr als ein Dutzend Ballverluste und zahlreiche Gegenpunkte durch Fastbreaks. Zur Pause wies die Anzeigetafel einen ernüchternden 30:56 Rückstand aus.

Deutlich besser wurde es aus TG-Sicht in den ersten fünf Spielminuten von Viertel drei. Jetzt passte das Zusammenspiel phasenweise gut und man zeigte zum Teil gut vorgetragenen Angriffe. Die Reduzierung des Rückstands auf 41:62 Punkten dürfte dabei durchaus als kleiner Teilerfolg verbucht werden. Einige Spielerwechsel sorgten dann dafür, dass der Spielrhythmus wieder verloren ging und Ballverluste prägten wieder das Nürtinger Offensivspiel. „Der Aufbau einer homogenen Formation steht bei mir ganz oben auf der TODO-Liste. Meine Spieler müssen aufs Spielfeld, um sich weiterentwickeln zu können. Dabei müssen wir auch in Kauf nehmen, dass darunter auch mal der Spielfluss leidet,“ begründete der Trainer die vielen Wechsel nach der doch eigentlich erfolgreichen Phase.

Das Spiel war angesichts des Rückstands und des Leistungsunterschieds natürlich bereits zum Seitenwechsel längst entschieden. Umso bemerkenswerter, dass sich die „Fünf“ aus der Hölderlinstadt nie hängen ließen und wenigstens den Schlussabschnitt in der Einzelabrechnung knapp mit 22:20 zu den eigenen Gunsten entscheiden konnten. „Böblingen ist nicht unser Maßstab. Es gilt das Team fit zu bekommen für die wirklich wichtigen Spiele gegen Reutlingen und Göppingen“, so das Schlussresümee des Trainers. Gefallen habe dürfte ihm dennoch der Auftritt der Youngsters, die in diesem Spiel mit viel Energie und Leidenschaft gezeigt haben, das mit ihnen im Laufe der Saison noch zu rechnen sein wird.

Für Nürtingen gespielt: Fischer (18), Hyseni (2), Kiriakidis(7), Kleinhansl, Matesic(10), McGriff(13), Müllerschön, Pindonis, Salliou (2), Sengül (5), Weidemann(5).

jöf