Fast erwartungsgemäß unterlagen Nürtingens Oberligaherren gegen eine im Vergleich zum Vorjahr allerdings auch deutlich verstärkten Herrenmannschaft des TV Konstanz mit 72:100(30:55) Punkten. Ein Lichtblick war allerdings der Gewinn des letzten Viertels.
Unterschiedlicher können die Ambitionen beider Mannschaften im Hinblick auf die Saisonziele nicht sein. Während es für die Turngemeinde erst einmal darum geht, überhaupt einmal in der laufenden Saison ein Spiel zu gewinnen, blicken die Konstanzer ganz nach oben. Auf der TV- Homepage stand zu lesen, dass der Verein wieder an die erfolgreichen Zeiten der Vergangenheit anzuknüpfen und in absehbarer Zeit wieder zurück in die zweite Bundesliga Pro B möchte. Nicht weniger als die Meisterschaft ist das hochgesteckte Ziel des Gasts der laufenden Saison.
So in etwa waren dann die Kräfteverhältnisse in den Anfangsminuten auf dem Parkett. Die einen spielten wie ein Aufsteiger und die anderen entsprechend wie ein potentieller Abstiegskandidat. Die Turngemeindler zeigten sich zunächst vom hohen Anfangstempo der Gäste überfordert und waren erst einmal in allen Belangen deutlich unterlegen. „Speziell den Start haben wir komplett verhauen. Ich bin mit der Startformation aber auch ein hohes Risiko eingegangen“, so Trainer Jörg Fischer selbstkritisch. Trotz einiger Spielerwechsel wurde es auf Nürtinger Seite im ersten Viertel aber nur bedingt besser. Der Gast blieb am Drücker, was sich am 11:25 Rückstand zum Viertelende widerspiegelte.
Hatte man aus TG-Sicht im zweiten Viertel auf Besserung gehofft, so wurde diese Hoffnung schnell im Keim erstickt. Die Konstanzer machten weiterhin ernst und spielten sich nun in einen wahren Spielrausch. Vor allem der überragende Hannes Osterwalder streute einige krachende und spektakuläre Dunkings ein und war in dieser Phase „on fire“. „Wir haben es uns in der kompletten ersten Spielhälfte aber auch selbst schwer gemacht und den Gegner durch unsere Fehler regelrecht zu Körben eingeladen“, so der Trainer weiter. Beim Seitenwechsel war die Messe bei einem 30:55 Pausenrückstand längst gelesen.
Auch im dritten Viertel blieb der Favorit weiterhin auf dem Gaspedal. Der TV- Vorsprung wuchs so zwischenzeitlich auf über 40 Punkte an. Anschließend ging endlich ein Ruck durch das junge und unerfahrene Nürtinger Team. Wenngleich nach wie vor nicht alles funktioniert, so wurde der Ball nun besser bewegt und die Anzahl an „Turnovers“ auf ein Minimum reduziert. Endlich sah man auch auf Seiten der Hausherren schöne Spielzüge, die zu einfachen Punkten führten. Der Rückstand konnte somit vor dem abschließenden Viertel wieder unter die 40-Punkte Marke (44:82) gebracht werden. „Ab dem Ende des dritten Viertels haben wir endlich gezeigt, dass wir auch in der Lage sind, Basketball zu spielen“, ein Fazit des Trainers.
Mit neuem Schwung starteten die Gastgeber ins letzte Viertel. Sie ließen einen 10:0 „Run“ folgen und brachten sich dadurch auf unter 30 Punkte heran. Sicherlich ließen es die Gäste angesichts des deutlichen Vorsprungs etwas ruhiger angehen, dennoch spielten die „Fünf“ des Außenseiters nun weiterhin entschlossen und kamen durch gute Offensivaktionen immer wieder zu Punkten. In der Einzelabrechnung konnte sich die TG-Fünf das letzte Viertel dadurch mit 28:18 Punkten sichern. An der deutlichen 72:100 Niederlage änderte aber auch der Leistungsaufschwung der Schlussphase nichts. Auf die Nürtinger Truppe warten sicherlich weiterhin viele Trainingsstunden, um sich auf ein Oberliganiveau zu bringen. Dennoch machen die guten Ansätze in der Schlussphase Hoffnung, auf Besserung in den nächsten Spielen.
Für Nürtingen gespielt: Fischer (20), Kiriakidis(5), Kleinhansl(2), Matesic(13), McGriff(12), Müllerschön(11), Pindonis, Salliou, Sengül (7), Weidemann(2).
jöf