Damen: Debakel beim Rückspiel gegen Heidenheim

Am vergangenen Sonntag setzte es für die Oberligisten der Turngemeinde gegen den SB Heidenheim in der heimischen Hölderlinsporthalle die erste Saisonniederlage. Bei der deutlichen 31:59 Heimniederlage hatten die Spielerinnen von Trainer Jörg Fischer in keiner Phase des Spiels eine Chance. Die hochmotivierten Gäste waren in allen Belangen überlegen und zeigten eine Klassevorstellung.

Insgesamt kam die Niederlage wenig überraschend, wenngleich die Art und Weise des Spielverlaufs die schlimmsten Befürchtungen des Trainers übertrafen. „Seit Monaten trainieren wir aus unterschiedlichen Gründen nur noch sehr sporadisch. Alle Spielerinnen haben dadurch einen großen Trainingsrückstand. Es gibt aktuell keine Spielerin im Kader, die in den letzten Wochen regelmäßig trainiert hat. Dazu kamen in diesem Spiel noch der berufsbedingte Abgang von Emmi Müllerschön, die uns in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen wird, und die Ausfälle von Sarah Wanzke und Meriem Gafsi Sghaier. Lisa Reichmuth, Kathrina Salkowski und Sandra Ratzkowski werden in dieser Saison zudem bei uns nicht mehr auflaufen. Das alles war in diesem Spiel in keiner Phase zu kompensieren. Zumal unsere jungen Spielerinnen noch bei weiten nicht so weit sind, diese Lücken füllen zu können. Wenigstens ist Luise Büchele nach 3-monatiger Auszeit seit Montag wieder zurück im Kader. Allerdings wollen wir aber auch den starken Auftritt Heidenheims nicht vernachlässigen, die uns gnadenlos unsere aktuellen Grenzen aufgezeigt haben“, so das Fazit Fischers zur aktuellen Situation im Nürtinger Damenbasketball.

Der Spielverlauf spiegelte dementsprechend von Beginn an den aktuellen Zustand der Turngemeinde wider. Die HSBlerinnnen übernahmen sofort das Kommando und drückten aufs Tempo. Die Hausherrinnen waren offensichtlich ziemlich überrascht vom hohen Anfangstempo und hatten sichtlich Probleme in der Defensive überhaupt einmal die gegnerischen Spielerinnen zu finden. Da half auch eine schnelle Auszeit nichts. Aber auch in der Offensive zeigten sich die Fischertruppe unorganisiert und hilflos. „Wir waren im ersten Viertel auf beiden Seiten des Feldes mindestens einen Schritt zu langsam“, so Fischer zum Auftritt im ersten Viertel. Nach dem ersten 10 Minuten lagen die Gäste bereits deutlich mit 17:4 Punkten in Front.

Doch von einem Aufbäumen war die Turngemeinde auch im zweiten Viertel meilenweit entfernt. Wenigstens bekam man nun defensiv etwas mehr Kontrolle und machte es den Gästen immerhin etwas schwerer, Punkte zu erzielen. Doch noch immer offenbarten sich Lücken. Aber vor allem offensiv enttäuschten die Neckarstädterinnen weiterhin auf ganzer Linie. Immer wieder verstrickten sich Lehner und Co. in Einzelaktionen und erspielten sich kaum Chancen. Bisher stellte Nürtingen die stärkste Offensive der Liga, wovon in diesem Spiel nicht einmal ansatzweise etwas zu sehen war. Zum Seitenwechsel lag man mit 30:10 Punkten im Rückstand. Wobei man hier ein „nur“ anfügen muss, denn angesichts der Kräfteverhältnisse hätte der Rückstand deutlicher ausfallen können oder sogar müssen.

Besser wurde es nach dem Seitenwechsel. Fischer setzte nun auf Erfahrung und ließ den Nachwuchs zunächst einmal auf der Bank sitzen. Dadurch bekam das Nürtingen Offensivspiel deutlich mehr Struktur und man fand nun häufiger frei stehendende Spielerinnen. Wenngleich man die nun herausgespielten Chance weiterhin nur selten in Zählbares ummünzen konnte. Immerhin dürfte man den Gewinn von Viertel 3 (14:11) als kleinen Teilerfolg verbuchen. Dadurch wurde Rückstand vor dem Schlussabschnitt leicht auf 24:41 verkürzen.

Der Schlussabschnitt gehörte dann wieder ganz den Gästen. Sie starteten mit einem 10:0 Lauf ins Schlussviertel und ließen damit schnell auch die Hoffnungen der größten Optimisten wieder auf ein Minimum sinken. Theoretisch wäre im Hinblick auf die weiterführende Runde auch der direkte Vergleich noch ein Thema gewesen. Das Hinspiel konnte in Heidenheim noch mit 71:64 Punkte gewonnen werden. Doch selbst davon waren die Nürtingerinnen in diesem Spiel weit entfernt.

Schlussendlich deklassierte Heidenheim den Tabellenführer aus Nürtingen mit 31:59 Punkten und revanchierten sich damit deutlich für die Heimniederlage zum Saisonauftakt.

Für Nürtingen gespielt: Blazevic, Büchele, Fischer D.(4), Fischer, K.(11), Holzer, Jugo, Kaufmann, Lehner(14), Müllner(2), Thies.

jöf